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Photography, Bearing Witness and the Yugoslav Wars, 1988-2021: Testimonies of Light
Dieses Buch verbindet Fallstudien mit theoretischen und philosophischen Erkenntnissen und untersucht die Rolle der Fotografie bei der Darstellung von Konflikten und Völkermord während und nach dem Zerfall Jugoslawiens.
Das Buch konzentriert sich auf den Fotografen und betrachtet die Praxis des Fotojournalismus nicht nur unter dem Gesichtspunkt des Konsums und der Nutzung durch die Medien. Die Erfahrungen und Arbeitsmethoden der Fotografen vor Ort werden analysiert und es wird aufgezeigt, wie die Praktiker ihre Arbeit konzeptualisierten und wie sie auf größere Fragen der Neutralität und moralischen Verantwortung reagierten. Durch die Darstellung dieser „aktiven“ Form der Zeugenschaft untersucht der Autor Paul Lowe ein entscheidendes ethisches Paradoxon, dem sich Fotojournalisten gegenübersehen. Über das Ende der Jugoslawienkriege im Jahr 2001 hinaus befasst sich dieses Buch auch mit dem therapeutischen und bestätigenden Potenzial der Fotografie für Überlebende und stellt Fotografen vor, deren Arbeit sich auf Erinnerung und Versöhnung konzentriert. Auf der Grundlage von Archivrecherchen, genauer Lektüre und Diskursanalysen von Fotografien sowie Interviews mit einer Reihe internationaler Fotografen untersucht dieses Buch, wie die Fotografie aus dieser Zeit im redaktionellen Fotojournalismus, in der Kunstdokumentation und in der Advocacy-Fotografie genutzt und aufgearbeitet wurde.
Das Buch ist für Wissenschaftler aus den Bereichen Geschichte der Fotografie, Kunst und visuelle Kultur sowie Fotojournalismus von Interesse.