Bewertung:

Das Buch ist eine tiefgründige und emotionale Erkundung der Kämpfe einer jungen Frau als alleinerziehende Mutter im Tokio der 1970er Jahre, die ihre Erfahrungen mit familiärem Missbrauch, gesellschaftlichen Herausforderungen und persönlichem Aufruhr schildert, und das alles in einer anregenden und intensiven Schreibweise.
Vorteile:Das Buch wird für seine bemerkenswerte Darstellung des Innenlebens einer Frau, seine intensive emotionale Tiefe und seinen schönen, anregenden Schreibstil gelobt. Es bietet wertvolle Einblicke in die Kämpfe der Frauen in Japan während dieser Zeit und gilt als unverzichtbar für das Verständnis der japanischen Frauenliteratur des 20.
Nachteile:Jahrhunderts. Die Erzählung kann aufgrund ihrer Konzentration auf Themen wie Missbrauch, soziale und wirtschaftliche Not und familiäre Konflikte verstörend sein. Manche Leser könnten die Schilderung der Nöte der Protagonistin als überwältigend empfinden.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Woman Running in the Mountains
Dieser zarte und poetische Roman über eine junge, alleinerziehende Mutter, die darum kämpft, ihren Platz in der Welt zu finden, spielt im Japan der 1970er Jahre und ist ein frühes Meisterwerk eines modernen japanischen Meisters.
Allein im Morgengrauen, in der Hitze des Hochsommers, macht sich eine hochschwangere junge Frau namens Takiko zu Fuß auf den Weg ins Krankenhaus, um einen kleinen Jungen zur Welt zu bringen. Ihre Schwangerschaft, das Ergebnis einer kurzen Affäre mit einem verheirateten Mann, ist für ihre Eltern ein Grund zur Sorge. Für Takiko hingegen ist es ein natürlicher Zustand, sogar ein Grund zum Träumen. Ihr Baby, so stellt sie sich vor, wird ihr und nur ihr gehören, eine Herausforderung, aber auch ein Instrument für ihre lang ersehnte Unabhängigkeit. Als alleinerziehende Mutter kämpft sie darum, einen Job zu finden, mit dem sie die Kosten für die Kinderbetreuung bezahlen und auf eine eigene Wohnung sparen kann, weit weg von ihren missbrauchenden und beschämenden Eltern.
Woman Running in the Mountains ist ein zutiefst atmosphärischer Roman, der auf Ort, Licht und Wetter abgestimmt ist. Takikos erstes Jahr als Mutter ist geprägt von den intensiven körperlichen Freuden und Schmerzen, die mit der Pflege eines Neugeborenen einhergehen. Sie lernt, Platz für Akira zu schaffen und ihn physisch, emotional und psychisch zu versorgen. Zunächst sucht Takiko Zuflucht in der Gesellschaft anderer Frauen, in der Entbindungsklinik, im Kinderzimmer ihres Sohnes; doch als er heranwächst, wird ihr Leben weniger begrenzt, sie dehnt sich aus in bisher unbekannte Gegenden ihrer Stadt und dann darüber hinaus, aufs Land, zu einem Berg, der ihre Fantasie und ihr Gefühl für eine wildere Freiheit anregt. Woman Running in the Mountains wurde erstmals 1980 in Japan veröffentlicht und ist heute ein ebenso dringender wie notwendiger Bericht über die Erfahrung des weiblichen Körpers und über das Recht der Frau auf Selbstbestimmung.