Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 74 Stimmen.
Peace, Poverty and Betrayal: A New History of British India
Wie können wir die Errichtung und die Langlebigkeit der britischen Herrschaft in Indien erklären, ohne auf die Klischees der imperialen oder nationalistischen Interpretationen zurückzugreifen? In dieser neuen Geschichte bietet Roderick Matthews eine nuanciertere Sichtweise an: eine von Pflicht und Herrschaft, die Grundlage für gemeinsame Ziele zwischen Kolonisatoren und mächtigen Indern.
In Peace, Poverty and Betrayal wird argumentiert, dass dies kein einheitlicher systematischer Ansatz war, sondern eher ein Zustand: Die Briten waren in ihrer Politik nie klar oder konsequent, und sowohl unter Briten als auch unter Indern gab es sowohl progressive als auch konservative Einstellungen zum Kampf um die Kolonisierung. Matthews' Erzählung bezieht auch die East India Company mit ein, die bis 1770 als Herrscher offensichtlich inkompetent war, nach 1820 aber wohl die erste liberale Regierung der Welt wurde. Durch die geschickte Verknüpfung dieser Zweideutigkeiten und Komplexitäten der britischen Herrschaft in Indien mit dem letztendlichen Kampf um die Unabhängigkeit zeigt Matthews, dass gerade die Vielfalt der britisch-indischen Beziehungen den Kern der sozialen Veränderungen bildete, die zum Freiheitskampf des 20.
Jahrhunderts führen sollte. Das Buch Peace, Poverty and Betrayal spießt die vereinfachenden Schubladen auf, die oft die Debatte beherrschen, und ist eine frische und anmutig geschriebene Geschichte von Britisch-Indien.