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Peace, Poverty and Betrayal - A New History of British India
Wie können wir die Etablierung und Langlebigkeit der britischen Herrschaft in Indien erklären, ohne auf die Klischees von „imperialer“ und „nationalistischer“ Interpretation zurückzugreifen? In dieser neuen Geschichte bietet Roderick Matthews eine nuanciertere Interpretation von „verpflichten und herrschen“, der Grundlage gemeinsamer Ziele zwischen Kolonisatoren und mächtigen Indern. Frieden, Armut und Verrat argumentiert, dass dies kein einheitlicher, systematischer Ansatz war, sondern eher ein Zustand, in dem die Briten in ihrer Politik nie klar oder konsequent waren und es sowohl unter Briten als auch unter Indern sowohl progressive als auch konservative Haltungen im Kampf um die Kolonisierung gab.
Matthews Erzählung bezieht auch die Ostindien-Kompanie mit ein, die bis 1770 als Herrscher offensichtlich inkompetent war, nach 1820 aber wohl die erste liberale Regierung der Welt wurde. Durch die geschickte Verknüpfung dieser Ambivalenzen und der Komplexität der britischen Herrschaft in Indien mit dem letztendlichen Kampf um die Unabhängigkeit zeigt Matthews, dass gerade die Vielfalt der britisch-indischen Beziehungen den Kern der sozialen Veränderungen bildete, die zum Freiheitskampf des 20.
Jahrhunderts führen sollte. Frieden, Armut und Verrat spießt die vereinfachenden Dualismen auf, die oft die Debatte beherrschen, und ist eine frische und anmutig geschriebene erzählerische Geschichte Britisch-Indiens.