Bewertung:

In den Rezensionen zu „Piety in Pieces“ wird der informative und ansprechende Schreibstil hervorgehoben, der das Buch zu einer wertvollen Quelle für alle macht, die sich für mittelalterliche Handschriften und Geschichte interessieren. Es werden jedoch erhebliche Mängel festgestellt, insbesondere das Fehlen von Abbildungen und Unstimmigkeiten bei der Seitenzahl, die das Gesamterlebnis beeinträchtigen.
Vorteile:⬤ Gut geschriebener und fesselnder Stil
⬤ sehr informativ über mittelalterliche Handschriften
⬤ verbessert das Verständnis des Stundenbuchs
⬤ empfohlen für Liebhaber der mittelalterlichen Geschichte.
⬤ Unvollständige Publikation mit fehlenden Abbildungen
⬤ Unstimmigkeiten bei der Seitenzahl
⬤ Unzulänglichkeiten im Print-on-Demand-Format.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Piety in Pieces: How Medieval Readers Customized their Manuscripts
Mittelalterliche Manuskripte waren nicht veraltet. Sie wurden von hochspezialisierten Handwerkern (Schreibern, Buchmalern, Buchbindern) in arbeitsintensiven Verfahren unter Verwendung exklusiver und manchmal exotischer Materialien (Pergament aus Dutzenden oder Hunderten von Häuten, Tinte und Farben aus wertvollen Mineralien, Tieren und Pflanzen) hergestellt. In der Regel überlebten sie ihre Besitzer. Anstatt sie wegzuwerfen, wenn sie ausgedient hatten, fanden die Besitzer Wege, Bücher oder Buchteile zu aktualisieren, zu verändern und wiederzuverwerten.
Diese Aktivitäten beschleunigten sich im fünfzehnten Jahrhundert. Die meisten Manuskripte, die vor 1390 hergestellt wurden, waren maßgeschneidert und wurden für einen bestimmten Kunden angefertigt, aber die nach 1390 hergestellten Manuskripte (insbesondere Stundenbücher) wurden zunehmend für einen offenen Markt hergestellt, bei dem der Hersteller nicht in direktem Kontakt mit dem Käufer stand. Die gesteigerte Effizienz führte zu allgemeineren Produkten, deren Besitzer motiviert waren, sie zu personalisieren. Dies führte auch dazu, dass das Buch mehr leeres Pergament enthielt, z. B. die Rückseiten von eingefügten Miniaturen und die leeren Enden von Textteilen. Die Buchkäufer des späten vierzehnten und des gesamten fünfzehnten Jahrhunderts hielten immer noch an der alten Konnotation von Handschriften fest, nämlich dass es sich um individuell gefertigte Luxusartikel handelte, auch wenn die Produktion unpersönlich geworden war.
Die Besitzer kauften daher Bücher, die für den freien Markt bestimmt waren, und personalisierten sie, indem sie die leeren Stellen ausfüllten und später sogar weitere Bestandteile hinzufügten. Auf diese Weise erhielten sie ein erschwingliches Produkt, das dennoch einen Hauch von Luxus hatte und ihren individuellen Bedürfnissen entsprach. Sie hielten ältere Bücher im Umlauf, indem sie sie abänderten, fügten allgemeine Bücher mit Gegenständen an, um sie relevanter und wertvoller zu machen, und fügten neue Gebete mit steigenden Ablässen hinzu, je nachdem, wie sich die Heilsgeschichte entwickelte.
Rudy betrachtet die Art und Weise, wie Buchbesitzer den Inhalt ihrer Bücher anpassten, von den einfachsten (eine Randnotiz hinzufügen, einen Vorhang einnähen) bis hin zu den komplexesten (das Buch auseinandernehmen, die Teile mit gemalten Verzierungen verschönern, mehr Pergamentbögen hinzufügen). Durch die manchmal extremen Anpassungen hielten die Buchbesitzer ihre Bücher modern und emotional relevant. Diese Studie untersucht den Schnittpunkt zwischen Kodikologie und menschlichem Verlangen.
Rudy zeigt, wie die zunehmende Modularisierung der Buchherstellung zu mehr Standardisierung, aber auch zu mehr Möglichkeiten der Personalisierung führte. Sie fragt: Welche Eigenschaften besaßen Pergamenthandschriften, die gedruckten Büchern fehlten? Welche Wechselbeziehungen bestehen zwischen Technologie, Effizienz, Verlust von Fähigkeiten und Standardisierung?