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Fugitives: A History of Nazi Mercenaries During the Cold War
Die rätselhafte Geschichte der Naziflüchtlinge in den Anfängen des Kalten Krieges wurde nie richtig erzählt - bis jetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg schworen die siegreichen Alliierten, die Nazi-Kriegsverbrecher "bis ans Ende der Welt" zu jagen. Doch viele von ihnen entkamen in alle Welt oder wurden von den westlichen Alliierten im Gegenzug für ihre Kooperation geschützt.
Vor allem Reinhard Gehlen, der Gründer des westdeutschen Auslandsgeheimdienstes, nahm SS-Agenten in seine Reihen auf. Diese kurzsichtige Entscheidung hätte beinahe zum Untergang seines geschätzten Dienstes geführt, denn der KGB fand seine Nazi-Agenten leicht zu überführen, während er sie mit Bedacht bloßstellte, um die Legitimität der Bonner Regierung zu gefährden. Gehlen war jedoch nicht der Einzige, der den vermeintlichen Fähigkeiten ehemaliger Nazi-Agenten eine übermäßige Bedeutung beimaß; seine amerikanischen Förderer taten in den ersten Jahren des Kalten Krieges das Gleiche.
Andere Nazi-Flüchtlinge wurden zu freiberuflichen Waffenhändlern, Spionen und verdeckten Operateuren und spielten eine entscheidende Rolle im geheimen Kampf zwischen den Supermächten. Von noblen deutschen Restaurants, schmugglerverseuchten jugoslawischen Häfen, Damaszener Safehouses, ägyptischen Country Clubs und faschistischen Verstecken in Francos Spanien aus schufen Nazi-Spione ein chaotisches Netzwerk von Einfluss und Informationen. Dieses Netz wurde sowohl von den USA und der UdSSR als auch von den westdeutschen, französischen und israelischen Geheimdiensten angezapft. So wie Gehlen und seine US-Sponsoren den Nazi-Agenten eine übermäßige Bedeutung beimaßen, taten dies auch fast alle anderen staatlichen und nichtstaatlichen Akteure, was dem verdeckten Kampf im Kalten Krieg eine brennbare Komponente hinzufügte.
Die verworrene und oft paradoxe Geschichte dieser Nazi-Flüchtlinge und -Agenten ist nie richtig erzählt worden - bis jetzt.