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Paul Walkers Fugue in the Sixteenth Century untersucht die Wurzeln der klassischen Fuge und die frühe Geschichte der nicht-kanonischen Fugenkomposition und untersucht die drei wichtigsten Fugengattungen dieser Zeit: Motette, Ricercar und Canonza. Der Band behandelt jede Gattung der Reihe nach, zeichnet die Entwicklung der Fuge im Laufe des Jahrhunderts nach und hebt dabei wichtige Momente und Trends hervor.
In einem zweistufigen Ansatz untersucht Walker zum einen die Fuge aus der Perspektive zeitgenössischer Musiker, zum anderen berücksichtigt er die spätere Geschichte der Fuge und die Elemente, die bei ihrer Entstehung eine wichtige Rolle spielten. Walker ist der erste Wissenschaftler, dem es gelingt, die verschiedenen Stränge der "Vor-Bach-Fuge" dank der zunehmenden Verfügbarkeit von Ausgaben der betreffenden Repertoires zu verknüpfen.
Dabei berücksichtigt er auch neuere Arbeiten, die den Wandel des kompositorischen Ansatzes um 1500 von der Grundlage des Cantus firmus und des Kanons hin zu einer nicht-kanonischen, fugierten Nachahmung beleuchten. Mit gut ausgewählten Musikbeispielen, die die kompositorischen Entwicklungen des sechzehnten Jahrhunderts veranschaulichen, ist Fugue in the Sixteenth Century eine maßgebliche Studie sowohl für spezialisierte Musikwissenschaftler als auch für Organisten und Cembalisten.