
Broken Beauty: Musical Modernism and the Representation of Disability
Joseph Straus, herausragender Musiktheoretiker und führend in der Erforschung von Musik und Behinderung, präsentiert eine wahrhaft bahnbrechende Sicht auf die musikalische Moderne - und zeigt in einer umfassenden und lebendigen Multimedia-Präsentation, dass die Musik der Moderne untrennbar mit der Einstellung zu Behinderung verbunden ist.
In Broken Beauty argumentiert Straus, dass die charakteristischsten Merkmale der musikalischen Moderne - gebrochene Formen, unbewegliche Harmonien, widersprüchliche Texturschichten, radikale Vereinfachung der Mittel in einigen Fällen und radikale Komplexität und Hermetik in anderen - als musikalische Darstellungen von Behinderungszuständen verstanden werden können, einschließlich Missbildung/Verunstaltung, Mobilitätsbeeinträchtigung, Wahnsinn, Idiotie und Autismus. Im Gegensatz zum traditionellen medizinischen Modell von Behinderung, das diese als einen körperlichen Defekt betrachtet, der diagnostiziert und normalisiert oder geheilt werden muss, sieht dieses neue soziokulturelle Modell von Behinderung diese als kulturelles Artefakt, als etwas, das von der Kultur geschaffen wird und diese hervorbringt.
Straus stellt dieses revidierte Modell der Behinderung einem breiten Spektrum an kanonischer, hochkarätiger Konzertmusik aus den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre gegenüber. Broken Beauty veranschaulicht, dass die Behinderung im Zentrum der musikalischen Moderne steht; sie ist eines der Dinge, um die es in der musikalischen Moderne grundsätzlich geht.