Bewertung:

Das Buch ist eine anspruchsvolle, aber wichtige Lektüre, die eine komplexe Darstellung Westafrikas bietet, in der verschiedene Dimensionen wie Politik, Religion und Kolonialismus miteinander verwoben sind. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten, sich auf den Stil des Autors einzulassen, lohnt sich die Mühe für den Leser, da es wichtige historische und gesellschaftliche Themen beleuchtet.
Vorteile:Reich an historischem Kontext, erforscht komplexe Themen, wichtig für das Verständnis Westafrikas, fesselnde Erzählung, sobald man sich darauf eingelassen hat.
Nachteile:Keine leichte Lektüre, man muss sich anstrengen, um den Fluss und den Stil zu erfassen, einige Szenen wirken unwahrscheinlich oder erzwungen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Bound to Violence
Diese kritische Ausgabe des epischen malischen Romans aus dem Jahr 1968 erforscht seine anhaltende literarische Kraft und den rassistischen Plagiatsskandal, der seinen Autor, den ersten afrikanischen Gewinner des renommierten französischen Renaudot-Preises, erschütterte.
Die fesselnde, tragische Geschichte, die sich vom dreizehnten bis zum zwanzigsten Jahrhundert erstreckt, erzählt das Schicksal des imaginären Reichs Nakem und der Dynastie der Safs, die dort als verschlagene Herren herrschen.
Während der Roman anfangs als Insider-Leitfaden und Kritik an der afrikanischen Geschichte mit seinen anschaulichen Beschreibungen der Brutalität der lokalen Herrscher und des Sklavenhandels gelobt wurde, geht Yambo Ouologuems beißende Satire weit über sein Heimatland hinaus. Anhand der Gesellschaft von Nakem zeichnet er ein universell relevantes Porträt von Sex, Gewalt und Macht in menschlichen Beziehungen.
In dieser neuen Ausgabe von Ralph Manheims kraftvoller Übersetzung liefert der Professor und preisgekrönte Dokumentarfilmer Chrif Keta wertvolle Hintergrundinformationen zu dem Roman, dessen Veröffentlichung im Westen durch Plagiatsvorwürfe und rassistische Untertöne belastet wurde.