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Reforming Intelligence: Obstacles to Democratic Control and Effectiveness
Heutzutage kann man kaum noch eine Zeitung in die Hand nehmen, ohne eine Geschichte zum Thema Geheimdienste zu lesen. Von den Ermittlungen der 9/11-Kommission über Anschuldigungen wegen illegaler Abhörmaßnahmen bis hin zu Debatten darüber, ob es akzeptabel ist, Gefangene zu foltern, um Informationen zu erhalten, bestimmen Geheimdienstinformationen - ob korrekt oder nicht - die Innen- und Außenpolitik.
Und dennoch, zum Teil wegen ihrer inhärenten Geheimnistuerei, wurden Geheimdienste bisher nur sehr wenig wissenschaftlich untersucht. In diese Lücke stößt Reforming Intelligence, eine zeitgemäße Sammlung von Fallstudien, die von Nachrichtendienstexperten verfasst und vom Center for Civil-Military Relations (CCMR) an der Naval Postgraduate School gesponsert wurden und die gemeinsam die besten Praktiken für Nachrichtendienste in den Vereinigten Staaten und anderen demokratischen Staaten umreißen. Reforming Intelligence legt nahe, dass Nachrichtendienste am besten als Teilbereich der zivil-militärischen Beziehungen zu verstehen sind und am besten über Institutionen verglichen werden können.
Die Autoren untersuchen nachrichtendienstliche Praktiken in den Vereinigten Staaten, dem Vereinigten Königreich und Frankreich sowie in sich entwickelnden Demokratien wie Brasilien, Taiwan, Argentinien und Russland. Zwar gibt es viel mehr Daten zu etablierten Demokratien, doch lassen sich auch Lehren aus den Staaten ziehen, die im heutigen politischen Klima nachrichtendienstliche Einrichtungen geschaffen (oder neu geschaffen) haben.
Die Lehren aus den Erfolgen Brasiliens und Taiwans, den Misserfolgen Argentiniens und Russlands und den laufenden Reformen in den Vereinigten Staaten sind letztlich eine Handvoll harter Wahrheiten. In der undurchsichtigen Welt der Nachrichtendienste ist das eine unbestreitbare Leistung.