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Secret Selves: A History of Our Inner Space
Wer sind wir und wie definieren wir unser inneres Selbst? In seinem letzten Werk präsentiert Professor Stephen Prickett, der eine weltweite Autorität auf dem Gebiet der Romantik war, eine literarische und kulturelle Erkundung unseres inneren Selbst - und wie wir es geschaffen und darüber geschrieben haben - vom Alten Testament bis zu den sozialen Medien.
Er kommt zu dem Schluss, dass unser geheimes, inneres Selbstverständnis - das, was uns unverwechselbar macht - zwar ein natürlicher und dauerhafter Bestandteil des Menschseins zu sein scheint, in Wirklichkeit aber überraschend neu ist. Während religiöse Bekenntnisschriften und Romane, von Augustinus bis Jane Austen, oder sogar die Tagebücher von Holocaust-Opfern des 20. Jahrhunderts auf dem Weg der Selbstfindung nach innen blickten, hat sich mit der Entwicklung unseres Wissens über die Geschichte, andere Kulturen, die Welt und den Kosmos unser innerer Raum weit über jede mögliche persönliche Erfahrung hinaus erweitert. Diese Entwicklung hat unsere Fähigkeit verbessert, nicht nur über das zu schreiben, was wir nie gesehen haben, sondern sogar Phantasien und unmögliche Fiktionen um sie herum zu schaffen.
Doch unser geheimes Selbst kann auch eine Quelle des Schreckens sein. Die Ränder unserer inneren Welten sind oft durchlässig, undefiniert und anfällig für beängstigende Formen der Kontrolle von außen. Mystiker und Dichter, von Dante bis John Henry Newman oder Gerard Manley Hopkins, suchten Gott in ihren geheimen Räumen, nicht zuletzt, weil sie den "Abgrund unter ihnen" fürchteten.
Vom Ursprung des menschlichen Bewusstseins über die moderne Geschichte bis in die Zukunft: Secret Selves nutzt die Literatur, um die tiefgreifenden Möglichkeiten und Verzweigungen unserer sich entwickelnden Vorstellungen vom Selbst zu betrachten.