Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Analyse der Securitate und des totalitären Regimes in Rumänien unter Ceausescu und untersucht die Auswirkungen von Geheimhaltung und Überwachung. Obwohl es reich an Informationen und Forschungsergebnissen ist, könnte es für einige Leser zu akademisch sein.
Vorteile:Eingehende Analyse der Securitate. Gut recherchiert mit detaillierten Beschreibungen der Operationen. Bietet wertvollen historischen Kontext zur staatlichen Überwachung. Enthält interessante Statistiken über das Verhältnis von Informanten zueinander. Verbessert das Verständnis für einen Sicherheitsstaat.
Nachteile:Keine leichte Lektüre; erfordert Geduld. Für manche Leser zu akademisch, es fehlt an erzählerischen Elementen. Manche mögen es als zu dicht an anthropologischem Jargon und Analysen statt an persönlichen Geschichten empfinden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Secrets and Truths: Ethnography in the Archive of Romania's Secret Police
Nichts im Kommunismus sowjetischer Prägung war so geheimnisumwittert wie seine Geheimpolizei.
Ihre bezahlten Mitarbeiter waren nur wenigen bekannt, und ihre tatsächliche Zahl bleibt ungewiss. Ihre Informanten und Kollaborateure arbeiteten heimlich unter Pseudonymen und trafen ihre Beamten an geheimen Orten.
Ihre Akten waren selbst für die meisten Parteimitglieder unzugänglich. Die von der Geheimpolizei angeworbenen oder verhörten Personen wurden so wirksam bedroht, dass einige nicht einmal ihren Ehepartnern davon erzählten, und viele haben bis heute, lange nach dem Sturz des Regimes, geschwiegen. Nach dem Ende des Kommunismus öffneten viele der neu gegründeten Regierungen - darunter auch die rumänische - ihre Geheimpolizeiarchive.
Anhand dieser Akten sowie ihrer persönlichen Erinnerungen hat die Autorin eine historische Ethnographie der rumänischen Securitate erstellt. Geheimnisse und Wahrheiten“ ist nicht nur von historischem Interesse, sondern hat auch Auswirkungen auf das Verständnis des sich rasch entwickelnden ‚Sicherheitsstaates‘ der neoliberalen Gegenwart.