
Spirits of Place in American Literary Culture
Was könnte es für den Menschen in existenzieller und spiritueller Hinsicht bedeuten, eine innige Beziehung zu bestimmten Orten oder Wohnstätten auf der Erde aufzubauen? Im alten Rom signalisierte der Begriff des genius loci eines Ortes die Anerkennung seiner verwunschenen, beseelten Identität.
Aber kann ein Ort in einem digitalisierten Amerika mit beispielloser Mobilität noch als Nährboden für die Seele von Bedeutung sein? Solche Fragen wurden von Ökokritikern aufgeworfen, die sich damit beschäftigen, wie ortsbezogene Erfahrungen in der Literatur dargestellt werden, und von Theologen, die sich mit Ökotheologie und Ökospiritualität befassen. Dieses Buch bietet eine einzigartige integrative Perspektive, die von einer theologischen Phänomenologie des Ortes geprägt ist und die Spiritualität, die mit der gebauten Umwelt verbunden ist, umfassender berücksichtigt, als es die Ökokritik normalerweise tut.
Spirits of Place verbindet theologische und kulturelle Analyse mit persönlicher Reflexion und konzentriert sich dabei auf das vielschichtige Zeugnis der amerikanischen Literatur. John Gatta interpretiert die Texte einer Reihe von kanonischen und weniger bekannten Schriftstellern. Dabei geht es um Themen wie die religiösen Implikationen von Lokalismus und Globalismus, die unterschiedlichen Spiritualitäten, die mit Langzeitaufenthalten, Umsiedlung und Pilgerreisen verbunden sind, die Frage, warum manche Orte heiliger erscheinen als andere, und die Frage, wie der kreative Geist der Imagination in der Wahrnehmung des Numinosen an einem Ort zum Ausdruck kommt.
Ob in christlicher oder anderer religiöser Hinsicht, kein einzelner Ort ist absolut wichtig. Dennoch zeigt diese Studie, wie und warum heilige Geografie und die Sakralität des Ortes im Laufe unserer Kulturgeschichte eine Rolle gespielt haben.