
Hijacked: A Critical Treatment of the Public Rhetoric of Good and Bad Religion
Die öffentliche Auseinandersetzung mit Religion wird von unausgesprochenen Werturteilen geleitet, die das Ergebnis selten diskutierter politischer Interessen sind.
Ob absichtlich oder nicht, ein Großteil unseres öffentlichen Diskurses über Religion beinhaltet eine subtile, aber wirkungsvolle Unterscheidung zwischen "guter" und "schlechter" Religion. Die Auswirkungen dieser Etikettierungspraktiken sind weitreichend, denn diese Urteile manifestieren sich in Begriffen wie "fundamentalistisch", "radikal" und "extremistisch", Begriffe, die oft der Maßstab sind, an dem Regierungen weltweit alles festmachen, von den Parametern der Religionsfreiheit über die Frage, was ein terroristischer Akt ist, bis hin zu der Frage, ob bestimmte Gruppen rechtlichen Schutz erhalten.
Umgekehrt ist es überraschend zu sehen, wie Gruppen, die sonst eher dem Profil eines Extremisten entsprechen, aufgrund ihrer bereits bestehenden gesellschaftlichen Popularität oder ihrer vermeintlichen Normalität von staatlichen oder gesellschaftlichen Strafmaßnahmen verschont bleiben. Dieser Band erörtert das Wesen dieses Themas und seine praktischen Auswirkungen und zeigt, wie Wissenschaftler die Rhetorik "gute/böse Religion", wie sie heute in der Wissenschaft auftaucht, analytisch kritisieren können. Das Buch gliedert sich in vier verschiedene soziale Institutionen, in denen diese Werturteile entstanden sind und angewandt werden - in der Politik, den Medien, der Universität und im Klassenzimmer.
Jede dieser Institutionen ist Gegenstand eines zentralen Kapitels, in dem eine Fallstudie oder ein Beispiel für die Unterscheidung "gut/schlecht" vorgestellt wird. Die folgenden Antworten gehen von diesem Kapitel aus, um zu analysieren, wie eine solche Rhetorik in diesem speziellen sozialen Bereich funktioniert.