Bewertung:

In den Rezensionen wird Saul Austerlitz' Buch als bahnbrechende und aufschlussreiche Untersuchung von Musikvideos hervorgehoben, die deren kulturelle Bedeutung und visuelle Kunstfertigkeit würdigt. Die Leser schätzen seine witzige Prosa und die nostalgische Reise durch die Geschichte der Musikvideos, insbesondere der 80er und 90er Jahre.
Vorteile:⬤ Austerlitz bietet aufschlussreiche und humorvolle Kommentare zu Musikvideos.
⬤ Das Buch ist ein wertvolles wissenschaftliches Werk über ein bisher wenig erforschtes Genre.
⬤ Die Leser finden es nostalgisch und unterhaltsam, da es persönliche Erinnerungen an ikonische Musikvideos aufgreift.
⬤ Der Autor beschreibt wortgewandt visuelle Momente, die das Verständnis und die Wertschätzung des Lesers für Musikvideos erhöhen.
⬤ Es spricht ein breites Publikum an, darunter Cineasten, Musikliebhaber und Gelegenheitsleser.
⬤ Einige Leser könnten Schwierigkeiten haben, sich mit dem Inhalt zu identifizieren, wenn sie mit der Geschichte der Musikvideos nicht vertraut sind.
⬤ Es gibt Hinweise darauf, dass man auf eine Fortsetzung hofft, was darauf hindeutet, dass einige das Gefühl haben könnten, das Buch decke nicht alle Aspekte des Themas ab.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Money for Nothing: A History of the Music Video from the Beatles to the White Stripes
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem abgedunkelten Kinosaal oder lassen sich vom angenehmen Schein eines Fernsehbildschirms beruhigen. Sie sehen zu, wie sich die Geschichte des bewegten Bildes auf der Leinwand entfaltet, aber diese Geschichte wird weder D. W. Griffith noch Jean Renoir zur Kenntnis nehmen, noch werden King Kong oder der Weiße Hai in Erscheinung treten. Während die Bilder vorbeiflimmern - vier übermütige Briten, die auf offenem Feld Rad schlagen, ein Mann, der auf einem städtischen Bürgersteig steppt, eine Hochzeitsgesellschaft im Regen, eine Tragödie in einer Schulklasse - werden sie vertrauter, das Thema wird kohärenter, stabiler. Aber sie kommen immer wieder, schnell, unerbittlich, ändern ständig die Form, den Stil, die Gestalt. Die Parade der Bilder scheint eine eigene Logik zu besitzen, eine lenkende Hand, die das Schiff steuert. Als schließlich das letzte Bild den Bildschirm füllt - es ist zufällig das einer Schießerei in einer Straße in Brooklyn - geht mir ein Licht auf: Das sind alles Bilder aus Musikvideos, den Kurzfilmen, die einst den Äther beherrschten und immer noch einen großen Einfluss auf die Generationen haben, die mit MTV groß geworden sind. "Ich frage mich, worum es da ging", sagen Sie...
Das Musikvideo ist ein Medium, das seinen Lauf genommen zu haben scheint, oder zumindest in seiner Entwicklung auf einen erheblichen Trott gestoßen ist. MTV und VH1 haben sich zu Lifestyle-Sendern gewandelt, die musikalische Komponente ihres Programms ist zu einer bloßen Randnotiz in ihrem Programm geworden. BET, CMT und andere Musiksender zeigen nach wie vor regelmäßig Musikvideos, aber ihr kleineres Publikum macht sie zu eindeutigen Nischenkanälen. Und doch ist das Video als Wegwerfmüll und flüchtiges Genie (das genaue filmische/fernsehtechnische Äquivalent zum Popsong) ein Thema, das ernsthafte Aufmerksamkeit verdient. Das faszinierende Buch von Saul Austerlitz erzählt die Geschichte des Musikvideos und geht dabei auf seine Ursprünge, Funktion, Stars, Motive, Genres, Konventionen und Meisterwerke ein.
Für Austerlitz ist das Musikvideo eine faszinierende Kuriosität, die in ihrer kurzen Zeitspanne viel Witz, Emotionen und Einblicke vermitteln kann. Als fesselnder Meilenstein der Kulturgeschichte tauchte das Video landesweit auf den Fernsehbildschirmen auf und erstrahlte für einen kurzen Moment in vollem Glanz, bevor es in der Erinnerung an die Fernsehvergangenheit verschwand. Informiert, meinungsfreudig und stets unterhaltsam trägt Money for Nothing dazu bei, die Erinnerung an diese flüchtige, vergängliche Kunstform wiederzubeleben.