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Scholarship and Freedom
Ein starkes und originelles Argument, dass die Praxis der Wissenschaft auf dem Konzept der radikalen Freiheit beruht, angefangen bei den Freiheiten der Forschung, des Denkens und der Meinungsäußerung.
Warum werden Gelehrte und Wissenschaft von autoritären Regimen stets misstrauisch beäugt und angegriffen? Geoffrey Galt Harpham argumentiert, dass die Wissenschaft in ihrem Kern von einer emanzipatorischen Agenda geprägt ist, die auf einer ständigen Offenheit für Neues, einer uneingeschränkten Offenheit für Erkenntnisse und einer Verpflichtung zur Umkehr beruht. Gleichzeitig beinhaltet die Wissenschaft aber auch ihre eigenen Formen der Autorität. Als weltliche Praxis ist sie ein Kampf um die Vorherrschaft ohne Ende, da die Gelehrten versuchen, die Behauptungen anderer zu widerlegen, neue Versionen der Wahrheit aufzustellen und Jünger zu suchen.
Scholarship and Freedom führt seine allgemeinen Argumente durch die Untersuchung der Karrieren von drei Gelehrten: W. E. B. Du Bois, der als Beispiel für wissenschaftliche Charakterbildung dient; der Südafrikaner Bernard Lategan, dessen neutestamentliche Studien auf beiden Seiten der Kämpfe um die Apartheid in seinem Land verwickelt wurden; und Linda Nochlin, deren Essay "Why Have There Been No Great Women Artists? " praktisch das Feld der feministischen Kunstgeschichte begründete.