Bewertung:

Das Buch von Peter Wortsman enthält eine Sammlung von zerschnittenen Gedichten, die das Zusammenspiel von Zufall und Absicht erkunden. Die Gedichte reflektieren über Sprache, Prozesse und Themen der Existenz, oft durchsetzt mit Gedanken über Tod und Normalität während der Pandemie. Die Gestaltung des Buches verstärkt das Leseerlebnis durch die Gegenüberstellung von Original-Wortcollagen und gesetztem Text, wodurch der künstlerische Prozess hinter jedem Stück hervorgehoben wird.
Vorteile:Das Buch wird für seine spielerische Herangehensweise an die Poesie gelobt, die Wortsmans Beherrschung der Sprache und seinen innovativen Einsatz von Cut-up-Techniken unterstreicht. Die gestalterischen Elemente und das Vorwort tragen wesentlich dazu bei, das Buch zu einem fesselnden Erlebnis zu machen. Die Leser schätzen die Bedeutungstiefe und die philosophischen Einsichten, die in die Gedichte eingewoben sind.
Nachteile:Manche Leser könnten die Zufälligkeit und den Cut-up-Stil als verwirrend empfinden oder Schwierigkeiten haben, sich mit den zugrunde liegenden Themen zu identifizieren, insbesondere mit dem plötzlichen Auftreten des Todes. Außerdem könnte die Kürze einiger Stücke diejenigen nicht zufrieden stellen, die auf der Suche nach gehaltvolleren Gedichten sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Borrowed Words
Wie ein Landwirt, der seine Felder umpflügt, pflügt Peter Wortsman in regelmäßigen Abständen Wörter in den Bedeutungsmulch zurück.
Der rumänische emigrierte DADA-Dichter Tristran Tzara (alias Samuel Rosenstock, 1896-1963) gab diesem Verfahren einen Namen: Cut-up (oder „découpé“ auf Französisch). Wortsman greift auf Cutups zurück, wenn er zu abgelenkt, deprimiert, verblüfft oder geistesgestört ist, um auf die übliche Weise zu schreiben.
Während sich die Isolation der virtuellen Abriegelung während der scheinbar unendlichen Covid-19-Pandemie in ihr drittes Jahr hineinzieht, schmachtet Wortsman, ein moderner Mönch, in der Einsamkeit seiner Zelle und sehnt sich nach einer sinnvollen Gemeinschaft. In Ermangelung des Glaubens an ein transzendentes Wesen treten an die Stelle des Gebets die Cutups.