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Communities of Respect: Grounding Responsibility, Authority, and Dignity
Respektgemeinschaften sind Gemeinschaften von Menschen, die gemeinsame Praktiken oder eine (partielle) Lebensweise teilen; dazu gehören Familien, Vereine, religiöse Gruppen und politische Parteien. In diesem Buch wird eine detaillierte Darstellung solcher Gemeinschaften im Hinblick auf die rationale Struktur der reaktiven Einstellungen ihrer Mitglieder entwickelt: Emotionen wie Ressentiment, Dankbarkeit, Schuld, Anerkennung und Empörung, durch die sich die Menschen gegenseitig für bestimmte Normen verantwortlich machen.
Helm argumentiert, dass diese Gemeinschaften in dreierlei Hinsicht grundlegend sind für das Verständnis dessen, was es bedeutet, eine Person zu sein. Erstens kann man nur als Mitglied einer Gemeinschaft des Respekts ein verantwortlicher Akteur mit Würde sein; ein solcher Akteur hat daher bestimmte Rechte sowie die Autorität zu verlangen, dass die anderen Mitglieder seine Würde anerkennen und die Normen der Gemeinschaft befolgen, deren Einhaltung sie ebenfalls von ihm verlangen können. Zweitens: Indem sie sowohl Handlungen als auch Werte vorschreiben oder verbieten, können Respektgemeinschaften die Identität ihrer Mitglieder in einer Weise formen, die andere durchsetzen können, und damit eine wichtige zwischenmenschliche Dimension der Identität von Personen offenbaren.
Schließlich beruht all dies auf einer ausgeprägten zwischenmenschlichen Form praktischer Rationalität, aufgrund derer wir gemeinsam Gründe haben, die Würde und Autorität unserer Mitmenschen anzuerkennen und somit ihren autoritativen Forderungen nachzukommen, sowie die Normen der Gemeinschaft zu respektieren (und somit einzuhalten). Wir Menschen sind also im Wesentlichen soziale Wesen.