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Love, Friendship, and the Self: Intimacy, Identification, and the Social Nature of Persons
Das neuere westliche Denken hat durchweg den individualistischen Aspekt in unserem Verständnis von Personen auf Kosten des sozialen Aspekts betont. So wird allgemein davon ausgegangen, dass Personen selbstbestimmend und autonom sind, wobei dies als Fähigkeiten verstanden wird, die wir am vollständigsten allein ausüben, unabhängig von anderen, deren Einfluss auf uns diese Autonomie tendenziell untergräbt.
In Liebe, Freundschaft und das Selbst wird argumentiert, dass wir eine stark individualistische Auffassung von Personen ablehnen müssen, wenn wir bedeutenden zwischenmenschlichen Beziehungen und der Bedeutung, die sie in unserem Leben haben können, einen Sinn geben wollen. Es wird eine neue Auffassung von Liebe als intimer Identifikation und von Freundschaft als einer Art pluraler Handlungsfähigkeit vorgestellt, wobei diese Begriffe jeweils in Bezug auf zwischenmenschliche Gefühle begründet und analysiert werden.
Im Mittelpunkt dieser Darstellung steht die Analyse, dass unsere emotionale Verbundenheit mit anderen wesentlich für unsere Fähigkeit zur Autonomie und Selbstbestimmung ist: Wir sind nur aufgrund und durch unsere inhärente soziale Natur rational und autonom. Indem er sich auf die Rolle konzentriert, die Liebes- und Freundschaftsbeziehungen sowohl bei der anfänglichen Herausbildung unseres Selbst als auch bei der fortlaufenden Entwicklung und Reifung erwachsener Personen spielen, verändert Helm unser Verständnis von Personen und der Art von Psychologie, die wir als moralische und soziale Wesen haben, erheblich.