
Georg Simmel and German Culture
Die Bedeutung des deutschen Philosophen und Sozialdenkers Georg Simmel (1858-1918) wird von der Geistesgeschichte erst jetzt erkannt.
Durch eine eingehende Lektüre von Simmels Gedanken, die er als eine Reihe von Reflexionen über das Wesen der Moderne und der modernen Zivilisation versteht, stellt Efraim Podoksik seine Ideen in den Kontext des intellektuellen Lebens in Deutschland und insbesondere in Berlin im Kaiserreich. Die Moderne, die durch eine zunehmende Differenzierung und Fragmentierung von Kultur und Gesellschaft gekennzeichnet ist, war zu Simmels Lebzeiten ein grundlegendes Thema, das die zentralen intellektuellen Debatten im kaiserlichen Deutschland untermauerte.
Simmels Denken wird hier als Versuch dargestellt, die Komplexität dieser Debatten in ein kohärentes Weltbild zu überführen, das als wirksamer Leitfaden zum Verständnis ihrer wichtigsten Parameter dienen kann. Unter besonderer Berücksichtigung der Genealogie und Verwendung der Begriffe Bildung, Kultur und Zivilisation in Deutschland bietet diese Studie kontextuelle Analysen von Simmels Philosophien über Kultur, Gesellschaft, Kunst, Religion und das Weibliche sowie seiner Interpretationen von Dante, Kant, Nietzsche, Schopenhauer, Goethe und Rembrandt.