Bewertung:

Das Buch bietet eine kritische und aufschlussreiche Auseinandersetzung mit der Archäologie, wobei der Schwerpunkt auf der Perspektive der amerikanischen Ureinwohner und der Ethik der Rückführung liegt. Der Autor Dr. Colwell präsentiert eine gut recherchierte Argumentation über den historischen Umgang mit indianischen Überresten und die anhaltenden Debatten über archäologische Praktiken. Er verbindet persönliche Erfahrungen mit umfangreicher Forschung und macht das Buch zu einer wichtigen Lektüre für alle, die sich für Anthropologie und indigene Kulturen interessieren.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert mit hilfreichen Perspektiven
⬤ zum Nachdenken anregend und kühn
⬤ persönliche Erzählung, die den Leser fesselt
⬤ entscheidende Untersuchung von Rückführungsfragen
⬤ unterstreicht die Bedeutung des Verständnisses für die Perspektiven der Ureinwohner
⬤ empfohlen für Studenten und Fachleute in relevanten Bereichen
⬤ spricht sowohl die Erfolge als auch die Fallstricke der archäologischen Forschung an.
⬤ Einige Leser waren enttäuscht über den physischen Zustand des Buches bei der Ankunft
⬤ es besteht die Gefahr der Fehlinterpretation der komplexen Themen
⬤ einige Themen können für diejenigen, die mit der Materie nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Plundered Skulls and Stolen Spirits: Inside the Fight to Reclaim Native America's Culture
Wem gehören die Vergangenheit und die Objekte, die uns physisch mit der Geschichte verbinden? Und wer hat das Recht, über dieses Eigentum zu entscheiden, insbesondere wenn es sich um heilige Gegenstände oder - im Falle von Skelettresten - um menschliche Überreste handelt? Sind es die Museen, die sich um die Objekte kümmern, oder die Gemeinschaften, deren Vorfahren sie hergestellt haben? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Buches Plundered Skulls and Stolen Spirits (Geplünderte Schädel und gestohlene Geister), einem unerschrockenen Insiderbericht eines führenden Kurators, der jahrelang gelernt hat, wie man diese kontroversen Überlegungen ausbalancieren kann.
Vor fünf Jahrzehnten starteten die Anführer der amerikanischen Ureinwohner einen Kreuzzug, um die Museen zur Rückgabe ihrer heiligen Gegenstände zu zwingen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Verwandten wieder zu bestatten. Heute nutzen Hunderte von Stämmen den Native American Graves Protection and Repatriation Act, um ihr geraubtes Erbe aus Museen im ganzen Land zurückzubekommen. Als leitender Kurator für Anthropologie am Denver Museum of Nature & Science hat sich Chip Colwell aus erster Hand mit der Frage auseinandergesetzt, wie die Religionsfreiheit der amerikanischen Ureinwohner gegen die akademische Freiheit der Wissenschaftler abzuwägen ist und ob das Leeren der Museumsregale die Menschenrechte stärkt oder ein gemeinsames Erbe zerstört. In diesem Buch schildert er den Prozess der Rückführung, indem er den Weg von vier Objekten verfolgt, wie sie geschaffen, gesammelt und schließlich an ihre Ursprünge zurückgegeben wurden: eine Skulptur, die ein lebender Gott ist, der Skalp eines Massakeropfers, eine zeremonielle Decke und ein Skelett eines Stammes, der von manchen als ausgestorben angesehen wird. Diese spezifischen Geschichten offenbaren einen dramatischen Prozess, bei dem es nicht nur darum geht, das Gesetz zu befolgen, sondern die verschwommenen Grenzen zwischen Identität und Moral, Spiritualität und Politik zu überwinden.
Dinge haben, wie Menschen, eine Biografie. Die Rückführung, so Colwell, ist ein schwieriger, aber äußerst wichtiger Weg für Museen und Stämme, diese Tatsache anzuerkennen - und die Wunden der Vergangenheit zu heilen, während gleichzeitig ein respektvoller Ansatz für den Umgang mit diesen reichen Artefakten der Geschichte geschaffen wird.