Bewertung:

James Dubiks „Just War Reconsidered“ erweitert kritisch die Tradition des „Gerechten Krieges“, indem er die Verantwortung hochrangiger militärischer und ziviler Beamter bei der Kriegsführung hervorhebt und dabei auf seine umfangreichen Erfahrungen und historischen Fallstudien zurückgreift. Das Buch wird wegen seines Schreibstils, seiner Klarheit und seines praktischen Rahmens für die ethische Entscheidungsfindung in Konflikten sehr geschätzt.
Vorteile:Eingehende Untersuchung der ethischen Verantwortung im Krieg, fesselnder Schreibstil, Einbeziehung historischer und aktueller Fallstudien, klare Erläuterung komplexer Konzepte, praktische Rahmenbedingungen für Führungskräfte und eine einzigartige Perspektive eines erfahrenen militärischen Führers.
Nachteile:Einige Leser könnten die theoretischen Aspekte und die aufgezählten Prinzipien als komplex oder weniger nachvollziehbar empfinden und eine direktere Darstellung vorziehen.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
Just War Reconsidered: Strategy, Ethics, and Theory
In seinem bahnbrechenden Werk Just and Unjust Wars (Gerechte und ungerechte Kriege) befasste sich Michael Walzer mit der Ethik der modernen Kriegsführung und untersuchte die moralischen Fragen, die sich vor, während und nach einem Konflikt stellen. Walzer und nachfolgende Wissenschaftler haben ihre Analysen der Ethik des Kampfes jedoch oft auf die Soldaten vor Ort beschränkt und die moralische Verantwortung der politischen und militärischen Führungsebene außer Acht gelassen.
In Just War Reconsidered: Strategy, Ethics, and Theory (Strategie, Ethik und Theorie) stützt sich James M. Dubik auf jahrelange Forschung sowie seine eigenen Erfahrungen als Soldat und Lehrer, um die von anderen Theoretikern hinterlassenen Lücken zu schließen. Er wendet Moralphilosophie, politische Philosophie und strategische Studien auf historische und zeitgenössische Fallstudien an, um die Ungenauigkeiten und den moralischen Bankrott aufzudecken, die einen Teil der Literatur zur Militärethik prägen. Die herkömmliche Theorie des gerechten Krieges geht von einem binären Ansatz aus, bei dem die politische Führung die moralische Verantwortung für die Entscheidung, in den Krieg zu ziehen, und die Soldaten die Verantwortung für die ethische Führung des Krieges tragen. Dubik argumentiert jedoch, dass die politische und militärische Führung nicht nur für die Entscheidung, einen Konflikt auszulösen, sondern auch für die Planung und Durchführung eines Krieges zur Rechenschaft gezogen werden sollte.
Dubik stützt seine nüchterne Neubewertung auf die fundamentale Wahrheit, dass Krieg das Leben von Soldaten und Unschuldigen sowie die politische und soziale Gesundheit von Gemeinschaften gefährdet. Er bietet neue Maßstäbe für die Bewertung der Ethik der Kriegsführung in der Hoffnung, die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass das Leben von Soldaten nicht vergeblich eingesetzt und Unschuldige nicht unnötig in Gefahr gebracht werden.