
Collected Poems - Volume One 1968-1997
Die beiden Bände von Peter Finchs Gesammelten Gedichten zeichnen den Verlauf einer bemerkenswerten Schriftstellerkarriere nach. Nachdem er als junger Mann Allen Ginsbergs „Howl“ gelesen hatte, wurde Finch dazu inspiriert, Dichter zu werden, die Zeitschrift und den Verlag Second Aeon zu gründen und sich als Poesie-Unternehmer zu betätigen, was ihm eine unstillbare Vitalität verlieh, die ihn in der zeitgenössischen Poesie auszeichnete.
Dieser erste Band macht Gedichte aus lange verschollenen Chapbooks, Broadsheets und limitierten Editionen ebenso zugänglich wie konventionellere Veröffentlichungen. Hier finden sich konkrete Gedichte, Lautgedichte, typografische Gedichte, visuelle Gedichte, Gedichte in Cartoonform oder als zerknitterte Fotokopien. Unabhängig von ihrer Form sind Finchs Gedichte immer lebendig und pulsieren vor erfinderischer Energie. Wie er selbst sagt, ist dies eine Arbeit, die die Idee vorantreibt, bis sie bricht, blüht oder sich auflöst. Das bedeutet, dass Finchs Schreiben nie als selbstverständlich angesehen werden kann.
Die Gesammelten Gedichte sind auch eine rastlose Erkundung der Ideen hinter den Gedichten. Sie sind ein Zeugnis für das Experimentelle in der Literatur, für Möglichkeiten, es anders zu machen, und für eine alternative modernistische Kultur in Wales und Großbritannien. Folglich öffnen sie auch ein Fenster zu einer Lyrikszene, die für das einundzwanzigste Jahrhundert scheinbar aus dem Blickfeld geraten ist. Sie erinnern uns daran, dass es interessantes und lebendiges Schreiben außerhalb dessen gab, was zum Kanon der britischen Poesie des 20. Jahrhunderts geworden ist. Und dass Finch mit Dichtern wie Bob Cobbing und Henri Chopin Paul an vorderster Front dabei war.