Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung religiöser Streitigkeiten und Häresien im mittelalterlichen Europa, wobei der Schwerpunkt auf der Machtdynamik innerhalb der christlichen Hierarchien zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert. Die Leser empfinden den Text als wissenschaftlich und dennoch zugänglich, mit detaillierter Forschung und fesselnden Erzählungen. Einige Rezensenten erwähnen jedoch, dass das Buch manchmal trocken und schwierig sein kann, insbesondere für Gelegenheitsleser.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert, informativ und fesselnd geschrieben
⬤ bietet wertvolle Einblicke in die Geschichte und die religiöse Reform
⬤ für den akademischen Gebrauch geeignet
⬤ enthält Bibliographien für weitere Lektüre
⬤ fesselnde Erzählungen über historische Figuren.
⬤ Kann komplex und trocken sein
⬤ enthält schwieriges Vokabular
⬤ nicht für leichte Lektüre geeignet
⬤ einige Kapitel können langweilig wirken
⬤ in der Kindle-Ausgabe fehlen Seitenzahlen.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
A History of Medieval Heresy and Inquisition
In diesem knappen und ausgewogenen Überblick über Ketzerei und Inquisition im Mittelalter untersucht Jennifer Kolpacoff Deane die zunehmend erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Frömmigkeit, Reformen, Andersdenkenden und der institutionellen Kirche zwischen 1100 und 1500.
Obwohl die belasteten Begriffe „Häresie“ und „Orthodoxie“, die von den kirchlichen Amtsträgern verwendet wurden, eine klare Trennung zwischen Recht und Unrecht suggerieren, wurde diese Trennung von den Menschen des Mittelalters auf allen Ebenen der Gesellschaft in Wirklichkeit heftig angefochten. Deane untersucht Schlüsselfragen, die zu Auseinandersetzungen zwischen Christen führten, darunter der Zugang zur Heiligen Schrift, apostolische Modelle der Armut und der Predigt, die Eucharistie und sakramentale Macht sowie Korruption und Reichtum des Klerus.
Sie zeichnet die Mittel nach, mit denen die kirchlichen Eliten eine immer komplexere Reihe von inquisitorischen Verfahren und Ressourcen entwickelten, um „Ketzerei“ zu identifizieren, zu kennzeichnen und zu unterdrücken. Sie untersucht die verschiedenen regionalen Ausbrüche solcher Auseinandersetzungen im mittelalterlichen Europa und betrachtet die Gerichtsverfahren, die viele auf den Scheiterhaufen brachten. Das Buch spannt einen Bogen von den „guten Christen“ des Languedoc und der Lombardei und den gesamteuropäischen „Armen“ über die geistlichen Franziskaner, religiöse Laienfrauen, antiklerikale und volkstümliche Bewegungen in England und Böhmen bis hin zu Mystik, magischen Praktiken und Hexerei.
Dabei geht Deane darauf ein, wie die neuen inquisitorischen Bürokratien nicht nur die Angst vor Ketzerei schürten, sondern durch ihre eigenen Texte und Techniken tatsächlich fiktive „Ketzereien“ erzeugten. Unter Einbeziehung neuerer Forschungen und Debatten auf diesem Gebiet erweckt ihre Analyse ein spannendes Thema zum Leben, das die mittelalterliche Welt zutiefst beeinflusste.