
History Without Chronology
Obwohl zahlreiche Disziplinen mehrere Möglichkeiten der Zeitkonzeption kennen, argumentiert Stefan Tanaka, dass Wissenschaftler immer noch überwiegend mit der chronologischen und linearen Newtonschen oder klassischen Zeit arbeiten, die während der Aufklärung entstanden ist. Dieses kurze, leicht verständliche Buch fordert die Geistes- und humanistischen Sozialwissenschaften auf, den Reichtum der verschiedenen Zeitkonzepte, die in nichtmodernen Gesellschaften zu finden sind und sich im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts in mehreren wissenschaftlichen Bereichen durchgesetzt haben, aktiv zu nutzen.
Tanaka bietet zunächst eine Geschichte der Chronologie, indem er zeigt, wie die auf Uhren und Kalendern aufgebauten sozialen Strukturen materiellen Ausdruck fanden. Tanaka schlägt dann vor, dass wir uns von dieser Chronologie entfernen können, indem wir überlegen, wie das zeitgenössische wissenschaftliche Verständnis von Zeit angepasst werden könnte, um die Gegenwart und die Vergangenheit neu zu verstehen. Dies eröffnet ein Gespräch, das die Möglichkeit eröffnet, die Vergangenheit auf andere Art und Weise kennenzulernen und neu zu präsentieren.
Eine Vielzahl von Zeiten wird uns dabei helfen, den historischen Horizont zu erweitern, indem wir die Heterogenität unseres Lebens und unserer Welt durch ein Überdenken der komplexen Wechselwirkung zwischen Stabilität, Wiederholung und Wandel erfassen. Diese Geschichte ohne Chronologie ermöglicht es auch, die Möglichkeiten der digitalen Medien einzubeziehen.