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History and Collective Memory in South Asia, 1200-2000
In dieser weitreichenden und gelehrten Erforschung der südasiatischen Vergangenheit erörtert Sumit Guha die Gestaltung des sozialen und historischen Gedächtnisses im weltgeschichtlichen Kontext.
Er stellt das Gedächtnis als Ergebnis des Erinnerns und Vergessens sowie der Bewahrung, Wiederherstellung und des Verfalls von Aufzeichnungen dar. Indem er beschreibt, wie diese Prozesse durch soziopolitische Organisationen wirken, beschreibt Guha das historiografische Erbe, das die Briten im kolonialen Indien erworben haben, die Schaffung eines zentralisierten Bildungssystems und die Massenproduktion von Schulbüchern, die zu einer Vereinheitlichung der historischen Diskurse unter kolonialen Vorzeichen führten, und die Divergenz dieser Diskurse im 20.
Guha führt Quellen aus verschiedenen Sprachen und Regionen zusammen und liefert damit die erste intellektuelle Geschichte der Art und Weise, wie auf dem Subkontinent ein gesellschaftlich anerkanntes historisches Gedächtnis geschaffen wurde. Diese durchdachte Studie leistet einen Beitrag zu Debatten, die über die Geschichtswissenschaft hinausgehen und das Verständnis von Objektivität und Dokumentation in einer scheinbar wahrheitswidrigen Welt erschweren.