Sung Birds
Ist Vogelgezwitscher Musik? Die häufigste Antwort auf diese Frage lautete im Mittelalter eindeutig "Nein".
In Sung Birds (Gesungene Vögel) zeichnet Elizabeth Eva Leach die nachmittelalterliche Verwendung von Vogelgesang in der westlichen Musikkultur nach. Sie erklärt zunächst, warum ein solch melodiöser Klang für mittelalterliche Denker keine Musik war, und geht dann auf die Ontologie der Musik, die Bedeutung von Vergleichen zwischen Sängern und Vögeln und die Beziehung zwischen Kunst und Natur ein, wie sie in der musikalischen Aufführung spätmittelalterlicher Poesie zum Ausdruck kommt.
Wenn Vogelgesang keine Musik war, wie sollten wir dann die musikalische Darstellung von Vogelgesang im menschlichen Musizieren interpretieren? Was sagt sie uns über die Sänger, ihre Zuhörer und den moralischen Status der weltlichen Mehrstimmigkeit? Jahrhundert die Anfänge dieser Praxis, die bis heute in der Musik von Messiaen und anderen fortgesetzt wird? Leach erforscht mittelalterliche Argumente über Gesang, Sprache und Rationalität, deren Grundbegriffe bis in die Gegenwart unvermindert fortbestehen. Sie betrachtet nicht nur Texte, die ihre Sänger den Gesang oder die Sprache von Vögeln vortragen lassen, sondern auch solche, die andere natürliche, nicht-musikalische Klänge wie menschliche Schreie oder das Bellen von Hunden darstellen. Die gefährliche Süße des Vogelgesangs wurde in musikethischen Diskussionen beschworen, die aufgrund des möglichen Abgleitens zwischen dem irrationalen Tier und der weniger rationalen Frau im Vergleich zur rationalen menschlichen Männlichkeit den Gesang der Frauen als weniger als vollständig menschlich darstellen.
Leachs Argumentation schließt sich mit dem Aufkommen der Tonaufnahme. Diese technologische Revolution - wie ihr mittelalterliches Pendant, die Erfindung des Notenbuchs - machte die Beziehung zwischen Musik und Natur erneut zu einem akuten Anliegen der westlichen Kultur.
| ISBN: | 9780801444913 |
| Autor: | |
| Verlag: | |
| Sprache: | Englisch |
| Einband: | Hardcover |
| Erscheinungsjahr: | 2006 |
| Seitenzahl: | 368 |
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