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Hausaland Divided: Colonialism and Independence in Nigeria and Niger
Wie haben die verschiedenen Formen des Kolonialismus die Gesellschaften und ihre Politik geprägt? William F. S. Miles konzentriert sich auf das Hausa-sprechende Volk in Westafrika, dessen Land immer noch durch eine willkürliche Grenze geteilt ist, die von Großbritannien und Frankreich um die Jahrhundertwende festgelegt wurde.
1983 kehrte Miles als Fulbright-Stipendiat in die Region zurück, in der er in den späten 1970er Jahren als Freiwilliger des Friedenskorps tätig gewesen war. Da er die Hausa-Sprache bereits fließend beherrschte, ließ er sich in sorgfältig ausgewählten Zwillingsdörfern auf beiden Seiten der Grenze zwischen der Republik Niger und der Bundesrepublik Nigeria nieder. Im Laufe des nächsten Jahres und bei weiteren Besuchen reiste er zu Pferd zwischen den beiden Orten hin und her, führte Archivrecherchen durch, sammelte mündliche Zeugnisse und lebte das ethnografische Leben.
Miles argumentiert, dass die koloniale Prägung durch die Briten und Franzosen noch mehr als eine Generation nach der Verleihung der formalen Unabhängigkeit an Nigeria und Niger zu erkennen ist. Darüber hinaus bestehen diese Einflüsse selbst in den relativ abgelegenen ländlichen Gebieten fort: in der Art der wirtschaftlichen Transaktionen, in den lokalen Bildungspraktiken, in der Ausübung des Islam und in der Funktionsweise des Häuptlingswesens. Im Hausaland, wie überall auf der Welt, beleuchtet die Grenze die entscheidenden Unterschiede zwischen ansonsten ähnlichen Gesellschaften.