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Violent Affect: Literature, Cinema, and Critique After Representation
Gewalt: Die meisten von uns wären froh, wenn wir sie nie erleben müssten, und viele sind von dem Glauben beseelt, dass es gewaltfreie Räume gibt. In Violent Affect geht Marco Abel jedoch von einer anderen, potenziell kontroversen Annahme aus: nämlich der, dass Gewalt aus ontologischer Notwendigkeit allgegenwärtig ist.
Um die Implikationen dieser Provokation herauszuarbeiten, wendet sich Abel literarischen und filmischen Werken wie denen von Don DeLillo, Bret Easton Ellis, Mary Harron, Patricia Highsmith, den Coen-Brüdern und Robert DeNiro zu und behauptet, dass wir nicht einmal wissen, was Gewaltbilder sind, geschweige denn, wie sie funktionieren und was sie tun. Im Gegensatz zu früheren Studien über Gewaltbilder, die auf repräsentativen und folglich moralistischen Annahmen beruhen, die, wie Abel argumentiert, unweigerlich genau die Gewalt verstärken, die sie kritisieren, wendet sich Violent Affect stattdessen dem Konzept des "Affekts" zu, um zu erklären, wie Gewaltbilder auf die Welt wirken. Abel plädiert für einen, wie er es nennt, "masokritischen" Ansatz in Bezug auf Gewalt.
Seine Analyse befasst sich mit den Affekten, die Gewaltbildern innewohnen, mit dem Ziel, die Beurteilung dieser Bilder vorübergehend auszusetzen und so neue, unbeantwortete kritische Fragen zum Thema Gewalt aufkommen zu lassen. Abel vertritt die Ansicht, dass die Abkehr von einem gegenständlichen Verständnis von Gewalt und die Hinwendung zu einer Darstellung ihrer affektiven Kräfte ein notwendiger Schritt ist, um ethischere Instrumente zu entwickeln, die es ermöglichen, in die Welt einzugreifen und auf sie einzuwirken, um die Zukunft zu verbessern.
Marco Abel ist Assistenzprofessor für Anglistik und Filmwissenschaft an der Fakultät für Anglistik der University of Nebraska-Lincoln. Seine Essays und Rezensionen sind u.
a. in PMLA, Angelaki, Senses of Cinema, Modern Fiction Studies und Quarterly Review of Film and Video erschienen.