Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Darstellung der Weltgeschichte, die sich an fünf zentralen Themen orientiert, die moderne Institutionen beeinflusst haben. Jedes Kapitel befasst sich mit einem anderen Aspekt der Geschichte, von traditionellen Erzählungen bis hin zu Wirtschaft, Umwelteinflüssen, kulturellen Unterschieden und der globalen Verflechtung nach 1945.
Vorteile:Fesselnde Erzählung, umfassende Abdeckung der Themen, bietet eine neue Perspektive auf die globale Interdependenz seit 1945, geeignet für den Unterricht.
Nachteile:Schwächen im Wirtschaftskapitel aufgrund von Fachjargon, einigen Kapiteln fehlt es möglicherweise an neuen Inhalten, und bestimmte Bereiche, wie die Ost-West-Spaltung, hätten tiefer erforscht werden können.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Global Interdependence: The World After 1945
Global Interdependence bietet eine neue Darstellung der Weltgeschichte vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart, einer Ära, in der transnationale Gemeinschaften begannen, die lange Vorherrschaft der Nationalstaaten in Frage zu stellen. In diesem einbändigen Überblick erläutern führende Wissenschaftler die politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und ökologischen Kräfte, die den Planeten in den letzten sechzig Jahren geprägt haben.
Wilfried Loth bietet einen neuen Einblick in die internationale Politik seit 1945 und untersucht, wie Fehleinschätzungen sowohl der Vereinigten Staaten als auch der Sowjetunion zu einem Konflikt im Kalten Krieg führten, der nicht unbedingt unvermeidlich war. Thomas Zeiler erklärt, wie die amerikanischen Prinzipien der freien Marktwirtschaft die Schaffung einer völlig neuen Wirtschaftsordnung vorantrieben - ein globales System, in dem Waren und Geld in einem noch nie dagewesenen Tempo über nationale Grenzen hinweg flossen, was das Wachstum einiger Nationen ankurbelte, aber auch zu Ungleichheiten in großen Teilen des Nahen Ostens, Lateinamerikas und Afrikas führte. Aus ökologischer Sicht behaupten J. R. McNeill und Peter Engelke, dass die Menschheit in eine neue Epoche, das Anthropozän, eingetreten ist, in der massive Industrialisierung und Bevölkerungswachstum zu den stärksten Einflüssen auf die globale Ökologie geworden sind. Petra Goedde analysiert, wie sich die Globalisierung auf indigene Kulturen ausgewirkt hat, und stellt die Frage, inwieweit eine generische Kultur Eigenart und Authentizität ausgelöscht hat. Sie zeigt, dass die Kulturen paradoxerweise umso vielfältiger wurden, je mehr sie sich vermischten.
Der Herausgeber des Bandes, Akira Iriye, kombiniert diese verschiedenen Perspektiven und stellt ein Modell der transnationalen Geschichtsschreibung vor, in dem Individuen und Gruppen nicht in erster Linie als Bürger eines Landes in die Geschichte eingehen, sondern als Migranten, Touristen, Künstler und Missionare - als Akteure, die Netzwerke schaffen, die die traditionellen geopolitischen Grenzen überschreiten.