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Global Ecology and Unequal Exchange: Fetishism in a Zero-Sum World
In der modernen Gesellschaft neigen wir dazu, Vertrauen in die Technik zu haben. Aber ist unser Konzept von „Technologie“ selbst eine kulturelle Illusion? Dieses Buch stellt die Vorstellung in Frage, dass die Menschheit als Ganzes in einer gemeinsamen Entwicklung hin zu immer effizienteren Technologien geeint ist. Stattdessen wird argumentiert, dass die moderne Technologie eine Art globales „Nullsummenspiel“ mit ungleichen Ressourcenströmen impliziert, die es den wohlhabenderen Teilen der globalen Gesellschaft ermöglichen, Zeit und Raum auf Kosten der Menschen und der Umwelt in den ärmeren Teilen zu sparen.
Wir neigen dazu, uns die Funktionsweise von Maschinen so vorzustellen, als sei sie losgelöst von den sozialen Tauschbeziehungen, die Maschinen (in einigen Bereichen) wirtschaftlich und physisch möglich machen. Aber selbst die Dampfmaschine, die den Kern der industriellen Revolution in England bildete, war untrennbar mit Sklavenarbeit und Bodenerosion in weit entfernten Baumwollplantagen verbunden. Und selbst eine scheinbar so harmlose Technologie wie die Eisenbahn hat in der Vergangenheit in erster Linie denjenigen, die sie sich leisten können, Zeit gespart (und Raum erschlossen), allerdings auf Kosten der Arbeitszeit und des natürlichen Raums, der für andere soziale Gruppen mit weniger Kaufkraft verloren ging. Mit anderen Worten: Die Existenz von Technologie ist kein Füllhorn, das den allgemeinen menschlichen Fortschritt anzeigt, sondern das ungleich verteilte Ergebnis ungleicher Ressourcentransfers, das die Wirtschaftswissenschaft nicht zu erkennen vermag. Technologie ist nicht einfach eine Beziehung zwischen den Menschen und ihrer natürlichen Umwelt, sondern vielmehr eine Art und Weise, die globale menschliche Gesellschaft zu organisieren. Von Anfang an war sie ein globales Phänomen, das die politische, wirtschaftliche und ökologische Geschichte auf komplexe und ungleiche Weise miteinander verflochten hat. Dieses Buch entwirrt diese komplexen Zusammenhänge und weist die weit verbreitete Vorstellung zurück, dass die Technologie die Welt nachhaltig machen wird. Stattdessen schlägt es eine radikale Reform des Geldes vor, die für das Erreichen von Nachhaltigkeit ebenso nützlich wäre wie für die Vermeidung eines finanziellen Zusammenbruchs.
Es bringt verschiedene Perspektiven aus der Umwelt- und Wirtschaftsanthropologie, der ökologischen Ökonomie, der politischen Ökologie, der Weltsystemanalyse, der Fetischismustheorie, der Semiotik, der Umwelt- und Wirtschaftsgeschichte und der Entwicklungstheorie zusammen. Sein Hauptbeitrag ist ein neues Verständnis der technologischen Entwicklung und der Sorgen um die globale Nachhaltigkeit als Fragen der Macht und der ungleichen Verteilung, die sich letztlich aus der inhärenten Logik des Allzweckgeldes ergeben. Das Buch ist für Studenten und Fachleute interessant, die sich mit Anthropologie, Nachhaltigkeitsstudien, Umweltgeschichte, Wirtschaftsgeschichte oder Entwicklungsstudien befassen oder befasst haben.