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Golem: Modern Wars and Their Monsters
2017 Jordan Schnitzer Book Award in Jewish Literature and Linguistics.
Ehrenvolle Erwähnung, 2016 Baron Book Prize presented by AAJR.
Eine Monstertour durch die Golem-Erzählung.
Verschiedene kulturelle und historische Landschaften
In den 1910er und 1920er Jahren verbreitete sich ein Golem-Kult in Europa und den USA und tauchte später auch in Israel auf. Warum wurde diese Geschichte von einem mächtigen Lehmmonster, das von einem Rabbi geformt und beseelt wurde, um seine Gemeinde zu beschützen, so populär und allgegenwärtig? Der Golem ist in einer bemerkenswerten Bandbreite populärer Medien aufgetaucht: vom jiddischen Theater bis zu amerikanischen Comics, vom deutschen Stummfilm bis zu den Filmen von Quentin Tarantino. Dieses Buch zeigt, wie der Golem im kriegsgebeutelten zwanzigsten Jahrhundert als muskulöser Beschützer, verletzter Kämpfer und sogar mörderischer Rächer umgestaltet wurde. Diese Entwicklung der Golem-Erzählung wird durch einen der bestimmenden Aspekte der letzten hundert Jahre nachvollziehbar und hilft uns, ihn besser zu verstehen: die Massenkriegsführung und ihre Hilfstechnologien.
Im zwanzigsten Jahrhundert wurde der Golem zu einer Figur des Krieges. Er stand für das Chaos der Kriegsführung, die Automatisierung der Kriegstechnologien und die Verwüstung, die er in den Körpern und der Psyche der Soldaten anrichtete. Golem: Modern Wars and Their Monsters greift auf einige der populärsten und bedeutendsten Darstellungen dieser Geschichte zurück, um das paradoxe Zusammentreffen von Kriegszerstörung und der Fantasie der künstlichen Schöpfung zu entschlüsseln. Aufgrund seiner aggressiven und rebellischen Seiten wurde der Golem zu einem Mittel der Reflexion darüber, wie der technologische Fortschritt das Leben der Menschen verändert hat, sowie zu einer Möglichkeit, mit Medien und Kunstformen zu experimentieren, die die Monstrosität des Krieges zum Ausdruck bringen können.
New Books Network-Interview mit Maya Barzilai über Golem.