
Gordon Matta-Clark: Open House
Eine neue Publikation stellt das einzige erhaltene architektonische Werk von Gordon Matta-Clark in den Mittelpunkt
1972 stellte Gordon Matta-Clark (1943-78) einen Müllcontainer auf der Straße zwischen 98 und 112 Greene Street im New Yorker Stadtteil SoHo auf, ein architektonisches Kunstwerk, das er Open House nannte. Matta-Clark verwendete ausrangierte Materialien - alte Holzstücke, Türen -, um den Raum innerhalb des Müllcontainers zu unterteilen und Korridore und kleine Räume zu schaffen. Tänzer und Künstler bewegten sich durch den Raum, ihre Fußgängerbewegungen aktivierten die Skulptur und wurden in einem Super-8-Film des Werks festgehalten.
Matta-Clark ist vor allem für seine Gebäudeschnitte und architektonischen Interventionen bekannt. Aufgrund der Art dieser Arbeiten und ihres Kontextes - sie entstanden in verlassenen oder zum Abriss vorgesehenen Räumen - war Matta-Clarks "Anarchitektur" fast zwangsläufig flüchtig und überlebte nur als Dokumentation und skulpturale Abschnitte. Open House (1972) ist das einzige noch existierende architektonische Werk von Matta-Clark.
Gordon Matta-Clark: Open House ist die erste Publikation, die sich auf dieses zentrale Werk des Künstlers konzentriert und es als Einstieg in sein komplexes Gesamtwerk nutzt. Mit Beiträgen von Sophie Costes, Thierry Davila und Lydia Yee bietet dieser Band einen historischen und theoretischen Zugang zu Open House und Matta-Clarks Gesamtwerk.