
God and Gaia: Science, Religion and Ethics on a Living Planet
Gott und Gaia erforscht die Überschneidungen zwischen traditionellen religiösen Kosmologien und der wissenschaftlichen Gaia-Theorie von James Lovelock. Er argumentiert, dass ein gaianischer Ansatz zur Bewältigung der ökologischen Krise die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen menschlichen und übermenschlichen Einflüssen auf der Erde beinhaltet, indem die ökologische Handlungsfähigkeit lokaler und indigener menschlicher Gemeinschaften sowie nichtmenschlicher Wesen wiederbelebt wird.
Die heutigen ökologischen Einflüsse des Menschen auf die Erde haben seit der wissenschaftlichen und industriellen Revolution, als der moderne Mensch eine Maschinenkosmologie annahm, in der der Mensch die einzige intelligente Instanz ist, rapide zugenommen. Das daraus resultierende Ungleichgewicht zwischen menschlichen und irdischen Akteuren beeinträchtigt die Artenvielfalt der Ökosysteme, verursacht lokale Klimaveränderungen und droht, die Erde als System zu destabilisieren. In acht Kapiteln befasst sich dieser ehrgeizige Text mit traditionellen Kosmologien von den indischen Veden über das klassische Griechenland bis zum mittelalterlichen Christentum, mit Fallbeispielen aus Südostasien, dem südlichen Afrika und Großbritannien. Er erörtert Konzepte wie Tiefenzeit und Ahnenzeit, die Ethik der Gentechnik bei Lebensmitteln und Viren sowie ganzheitliches ökologisches Management.
Northcott plädiert für eine ontologische Wende, die die unterschiedliche Handlungsfähigkeit anderer Lebewesen anerkennt und sich auf heilige Traditionen stützt, und argumentiert, dass es möglich ist, die destabilisierenden Auswirkungen heutiger menschlicher Aktivitäten auf das Erdsystem und die ihm zugrunde liegenden Ökosysteme zu beheben. Dieses Buch wird für Studenten und Wissenschaftler der Umwelt-, Geschichts-, Kultur- und Religionswissenschaften von großem Interesse sein.