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Grammatical theory: From transformational grammar to constraint-based approaches
In diesem Buch werden formale Grammatiktheorien vorgestellt, die in der aktuellen linguistischen Theoriebildung eine Rolle spielen (Phrase Structure Grammar, Transformational Grammar/Government & Binding, Generalized Phrase Structure Grammar, Lexical Functional Grammar, Categorial Grammar, Head-Driven Phrase Structure Grammar, ConstructionGrammar, Tree Adjoining Grammar).
Die wichtigsten Annahmen werden erläutert und es wird gezeigt, wie die jeweilige Theorie Argumente und Adjunkte, den Aktiv-Passiv-Wechsel, lokale Umordnungen, Verbstellung und Fronting von Konstituenten über weite Strecken behandelt. Die Analysen werden anhand des Deutschen als Objektsprache erläutert.
Der zweite Teil des Buches vergleicht diese Ansätze hinsichtlich ihrer Vorhersagen zum Spracherwerb und ihrer psycholinguistischen Plausibilität. Die Nativismus-Hypothese, die davon ausgeht, dass der Mensch über genetisch bedingtes, angeborenes sprachspezifisches Wissen verfügt, wird kritisch beleuchtet und alternative Modelle des Spracherwerbs werden diskutiert. Der zweite Teil befasst sich dann mit kontroversen Fragen der aktuellen Theoriebildung wie der Frage, ob flache oder binäre Verzweigungsstrukturen angemessener sind, der Frage, ob Konstruktionen auf der phrasalen oder der lexikalischen Ebene behandelt werden sollten, und der Frage, ob abstrakte, nicht sichtbare Entitäten in syntaktischen Analysen eine Rolle spielen sollten.
Es wird gezeigt, dass die in den jeweiligen Rahmenwerken vorgeschlagenen Analysen oft ineinander übertragbar sind. Das Buch schließt mit einem Kapitel, in dem gezeigt wird, wie Eigenschaften, die allen Sprachen oder bestimmten Klassen von Sprachen gemeinsam sind, erfasst werden können.