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Harrison Birtwistle: The Mask of Orpheus
Bei seiner Uraufführung im Londoner Coliseum 1986 als das wichtigste musikalische und theatralische Ereignis des Jahrzehnts gefeiert, ist The Mask of Orpheus zweifellos ein Schlüsselwerk in Harrison Birtwistles Schaffen. Seine nachfolgenden Bühnen- und Konzertstücke müssen in diesem Licht bewertet werden.
Zunehmend wird es auch als ein Schlüsselwerk in der Entwicklung der Oper seit dem Zweiten Weltkrieg angesehen, ein Werk, das die Grenzen dessen, was im lyrischen Theater möglich war, auslotete. Mit seiner phantasievollen Verschmelzung von Musik, Gesang, Drama, Mythos, Pantomime und Elektronik ist es zu einem Leuchtturm für viele jüngere Komponisten und zum Gegenstand einer breiten kritischen Aufmerksamkeit geworden. Jonathan Cross beginnt seine ausführliche Studie dieser "lyrischen Tragödie", indem er sie in den größeren Kontext der Rezeption des Orpheus-Mythos stellt.
Jahrhundert erörtert, und dies bildet den Hintergrund für eine Untersuchung von Birtwistles Beschäftigung mit der Geschichte in einer Vielzahl von Werken seines Schaffens. Die Quellen und die Entstehungsgeschichte von The Mask of Orpheus werden erforscht.
Es folgt eine eingehende Lektüre der drei Akte des Werks, die ihre Struktur und Bedeutung analysiert und die Beziehung zwischen Musik, Text und Drama untersucht, wobei Zinovieffs Textentwürfe und Birtwistles Kompositionsskizzen herangezogen werden. Das Buch schließt mit Vorschlägen für eine Reihe von Kontexten, in denen The Mask of Orpheus verstanden werden könnte.
Seine zentralen Themen wie Zeit, Erinnerung und Identität, Verlust, Trauer und Melancholie berühren eine tiefe Sensibilität in der spätmodernen Gesellschaft und Kultur. Interviews mit dem Librettisten und dem Komponisten runden diese wichtige Studie ab.