Bewertung:

Dieses Buch bietet eine aufschlussreiche Erkundung der mittelalterlichen chinesischen Medizin, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle toxischer Substanzen in der Heilpraxis liegt. Die Autorin verbindet umfangreiche Recherchen mit historischen Erzählungen, was das Buch zu einer fesselnden Lektüre für jeden macht, der sich für dieses Thema interessiert. Für diejenigen, die eine direkte Anleitung zur Verwendung der besprochenen Pflanzen suchen, könnte es jedoch an praktischer Anwendung fehlen.
Vorteile:⬤ Gut recherchiertes und faszinierendes Thema.
⬤ Bietet eine gute historische Lektion über die traditionelle chinesische Medizin und die Verwendung von Giften.
⬤ Fesselnder Schreibstil, der das Buch zu einer fesselnden Lektüre macht.
⬤ Bietet Einblicke in die sozio-politische Beziehung zwischen Medizin und Gesellschaft im mittelalterlichen China.
⬤ Es fehlt eine praktische Anwendung für den modernen Gebrauch der beschriebenen Pflanzen.
⬤ Einige Ungenauigkeiten bei der Übersetzung und Identifizierung von Substanzen.
⬤ Keine traditionelle Materia Medica, was Leser, die ein praktisches Handbuch suchen, enttäuschen könnte.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Healing with Poisons: Potent Medicines in Medieval China
Auf den ersten Blick scheinen Medizin und Gift Gegensätze zu sein. Doch in Chinas prägender Ära der Pharmazie (200-800 n. Chr.) wurden Gifte strategisch als Heilmittel eingesetzt, um alles von Erkältungen über Schmerzen bis hin zu Epidemien zu heilen. Healing with Poisons untersucht, wie Ärzte, religiöse Anhänger, Hofbeamte und Laien mächtige Substanzen einsetzten, um sowohl unheilbare Krankheiten zu behandeln als auch das Leben zu verbessern. Es veranschaulicht, wie das chinesische Konzept des du - ein Wort mit der Kernbedeutung „Potenz“ - die Praktiker dazu brachte, eine Vielzahl von Techniken zu entwickeln, um gefährliche Gifte in wirksame Arzneimittel zu verwandeln.
Yan Liu erzählt von Skandalen und Kontroversen im Zusammenhang mit Giften von der Zeit der Teilung bis zur frühen Tang-Periode und zeigt auf, wie das Konzept des du für die Wahrnehmung der Menschen im mittelalterlichen China sowohl ihres Körpers als auch der Politik von zentraler Bedeutung war. Liu untersucht auch eine breite Palette von du-besitzenden Mineralien, Pflanzen und tierischen Produkten in der klassischen chinesischen Pharmazie, darunter das hochgiftige Kraut Eisenhut und das beliebte Arsenmittel Fünf-Stein-Pulver. Indem sie alternative Wege zum Verständnis des Wohlbefindens und der Interaktion des Körpers mit potenten Arzneimitteln aufzeigt, warnt diese Studie vor willkürlichen Klassifizierungen und veranschaulicht, wie wichtig es ist, die technischen, politischen und kulturellen Bedingungen zu beachten, unter denen Substanzen wirklich bedeutsam werden.
Healing with Poisons ist dank TOME (Toward an Open Monograph Ecosystem) und der großzügigen Unterstützung der University at Buffalo Libraries in einer Open-Access-Ausgabe frei verfügbar.
DOI 10. 6069/9780295749013.