
Heinrich Heshusius and Confessional Polemic in Early Lutheran Orthodoxy
Heinrich Heshusius (1556-97) wurde in der Frühzeit der lutherischen Orthodoxie zu einem führenden Kirchensuperintendenten und Polemiker und spielte während der späten Reformation eine wichtige Rolle bei der Reform und Verwaltung mehrerer deutscher Städte. Dieser Band bietet nicht nur eine Einführung in Heshusius' Schriften und Ideen, sondern untersucht auch die breitere Welt des deutschen Luthertums des späten 16.
Jahrhunderts, in der er lebte und arbeitete. Jahrhunderts, in der er lebte und arbeitete. Insbesondere wird das wichtige, aber unzureichend verstandene Netzwerk lutherischer Geistlicher in Norddeutschland untersucht, das sich in den Jahren nach der Verkündung der Konkordienformel (1577) um Universitäten wie Rostock, Jena, Königsberg und Helmstedt sowie um Territorien wie Braunschweig-WolfenbA1/4ttel bildete.
1579 folgte Heshusius seinem Vater Tilemann an die neu gegründete Universität Helmstedt, wo Heinrich als Professor an der philosophischen Fakultät wirkte und dauerhafte Verbindungen innerhalb der gnesisch-lutherischen Partei knüpfte.
In den 1590er Jahren promovierte Heshusius zum Doktor der Theologie und arbeitete als Pastor und Superintendent in Tonna und Hildesheim. Er veröffentlichte über siebzig Predigten sowie einen populären Katechismus auf der Grundlage der Psalmen und Luthers Kleinen Katechismus.
Als die konfessionellen Spannungen in Hildesheim zunahmen, setzte sich Heshusius als Polemiker für die lutherische Sache ein und drängte auf die Bekehrung oder Ausweisung der örtlichen Juden. Zur gleichen Zeit begann Heshusius, sich offensiv für die Ausweisung der Jesuiten einzusetzen, deren Zahl aufgrund der Aktivitäten des örtlichen Bischofs und Administrators Ernst II. von Bayern zugenommen hatte.
Durch die Erörterung des Zusammenhangs zwischen diesen beiden Vertreibungsbemühungen und den praktischen Aktivitäten, die Heshusius als Prediger, Katechet und Verwalter unternahm, stellt diese Studie Heshusius als eifrigen Beschützer lutherischer Traditionen gegenüber konfessionellen Rivalen dar. Das Verständnis dieses Eifers und der daraus resultierenden Politik, Frömmigkeit und Propaganda ist ein wichtiger Faktor, um zu verstehen, wie die lutherische Orthodoxie in den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts in Deutschland an Dynamik gewann.
Insgesamt wird dieses Buch die komplexen Charakteristika eines wichtigen (aber praktisch unbekannten) lutherischen Superintendenten und Theologen offenlegen, der in der Ära der Konfessionalisierung tätig war, und eine nützliche Ressource für die laufenden Bemühungen von Wissenschaftlern darstellen, die hoffen, das Wesen der Orthodoxie und ihre Bedeutung für die Europäer der frühen Neuzeit zu verstehen. f.