Bewertung:

Die Tagebücher von Chips Channon bieten eine lebendige und offene Darstellung der Londoner Gesellschaft aus der Sicht eines egozentrischen, versnobten amerikanischen Aufsteigers. Während einige Leser die detaillierten Schilderungen seines gesellschaftlichen Lebens fesselnd und für den historischen Kontext aufschlussreich finden, kritisieren andere die Tagebücher für ihren repetitiven Charakter und Channons unangenehme Charakterzüge, darunter Snobismus und Unsicherheit.
Vorteile:⬤ Faszinierende Einblicke in die Londoner Gesellschaft der damaligen Zeit.
⬤ Das ausgezeichnete Lektorat von Simon Heffer wertet die Tagebücher auf.
⬤ Viele Leser empfanden sie als zwingend lesbar und fesselnd, mit detailliertem historischem Kontext.
⬤ Die Tagebücher werden für ihre einzigartige Perspektive und die lebendigen Beschreibungen von Personen und Ereignissen geschätzt.
⬤ Channon wird oft als selbstverliebt, versnobt und unsicher dargestellt, was ihn zu einer weniger nachvollziehbaren oder sympathischen Figur macht.
⬤ Einige Rezensenten fanden die sich wiederholenden Ereignisse wie Abendessen und gesellschaftliche Zusammenkünfte ermüdend.
⬤ Es gibt Beschwerden über typografische Fehler im Text.
⬤ Vor allem die späteren Bände werden kritisiert, weil sie weniger politisch sind und sich mehr auf das triviale gesellschaftliche Leben konzentrieren.
(basierend auf 31 Leserbewertungen)
Henry 'Chips' Channon: The Diaries (Volume 3): 1943-57
Dieser dritte und letzte Band der ungekürzten Tagebücher von Sir Henry "Chips" Channon beginnt, als sich der Zweite Weltkrieg zu Gunsten der Alliierten wendet. Er endet damit, dass Chips sich gesundheitlich verschlechtert, aber immer noch in der Lage ist, die politischen Ereignisse, die ihn umgeben, sowie die Großen und die Guten, mit denen er zu tun hat, treffend zu formulieren.
In diesen letzten vierzehn Jahren beschreibt Chips eifrig die Ereignisse in und um Westminster, er tratscht über die Ambitionen und Indiskretionen einzelner Abgeordneter, aber auch über die Stimmung im Parlament am V.E.E.-Tag oder die Zeremonie der Beerdigung von George VI. Seine Energien werden jedoch zunehmend von einem Privatleben absorbiert, das zuweilen eine byzantinische Komplexität erreicht. Wir begegnen dem London des Theaters und des Kinos, bevölkert von Persönlichkeiten wie John Gielgud, Laurence Olivier, Vivien Leigh und Douglas Fairbanks Jr., sowie den scheinbar endlosen großen Partys, bei denen Chips durchaus mit Cecil Beaton, den Mountbattens oder einer beliebigen Anzahl entthronter europäischer Monarchen auf Tuchfühlung gehen könnte.
Er wurde als "der größte britische Tagebuchschreiber des 20. Jahrhunderts" bezeichnet. Dieser abschließende Band rechtfertigt diese Auszeichnung voll und ganz.