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Henry Leutwyler: Hi There!
Wie schon bei seinen früheren fotografischen Porträts prominenter Relikte besteht Henry Leutwylers (geb. 1961) Methode in Hi there darin, die Bedeutung eines Objekts in Fotos an die Oberfläche zu locken, die zugleich nüchtern und forensisch sind, aber mit einer Ehrfurcht betrachtet werden, die es lebendig werden lässt. Hier werfen wir einen Blick in Frank Sinatras privates Taschen-Telefonbuch. Aus dem, was uns heute wie die Seltsamkeit der analogen 1970er Jahre erscheint, lernen wir Sinatras Umfeld kennen und spekulieren über die Bedeutung dieser Beziehungen. Unter den mehr als 100 Namen und Nummern finden sich direkte Verbindungen zu Richard Nixon, Gerald Ford, Spiro Agnew, Barry Goldwater und anderen wichtigen Regierungsmitgliedern, über die Sinatra unmittelbaren Zugang zum amerikanischen Politikbetrieb hatte.
Mit seinen Verbindungen zu den amerikanischen Geschäftsleuten Walter Annenberg, Laurance Rockefeller, Marvin Davis und John Kluge (damals angeblich der reichste Mensch des Landes) wusste Sinatra genau, wie er an das Kapital herankommen konnte. Zu seinen Künstlerkollegen, die nur einen Telefonanruf entfernt waren, gehörten Dean Martin, Gregory Peck, Roger Moore, Jerry Lewis und Buddy Rich. Wir erfahren sogar die Namen von Sinatras Ärzten und Zahnärzten, zweifellos die besten ihres Fachs für Ol' Blue Eyes.
--Bill Shapiro „Esquire“.