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Ein gemeinsames Porträt des berühmten amerikanischen Balletttänzers
Henry Leutwyler ist kein Unbekannter in der Kunst des Balletts - viele Jahre lang fotografierte er auf der Bühne und hinter den Kulissen des New York City Ballet, was in seinem Buch Ballet gipfelte, das inzwischen in zwei Auflagen bei Steidl erschienen ist. Mit Misty Copeland schlägt Leutwyler jedoch eine neue Richtung ein: Es handelt sich weder um ein strenges Porträt der berühmten Ballerina noch um eine bloße Dokumentation ihrer außergewöhnlichen Kunstfertigkeit, sondern um eine intime Zusammenarbeit zwischen Fotograf und Fotografiertem, die die Feinheiten von Copeland als Darstellerin, Person, Persönlichkeit und Idol erforscht.
Geboren in Kansas City, Missouri, und aufgewachsen in San Pedro, Kalifornien, hat Copelands Biografie die Züge eines Märchens: Sie lebte in einem schäbigen Hotelzimmer und kämpfte mit fünf Geschwistern um einen Schlafplatz auf dem Boden, als sie im späten Alter von 13 Jahren mit dem Ballettunterricht begann. Schon bald erwies sie sich als Wunderkind: Innerhalb von drei Monaten nach ihrer ersten Unterrichtsstunde tanzte sie auf den Spitzen, in etwas mehr als einem Jahr trat sie professionell auf. Im Jahr 2015 wurde sie als erste Afroamerikanerin zur Solotänzerin des renommierten American Ballet Theater in dessen 75-jährigem Bestehen ernannt. In Copelands eigenen Worten: "Der Weg zu deinem Erfolg ist nicht so starr und unflexibel, wie du denkst.".
1961 in der Schweiz geboren, zog Henry Leutwyler 1985 nach Paris und etablierte sich dort als redaktioneller Fotograf. Im Jahr 1995 zog er nach New York City, wo er heute lebt und arbeitet. Seine Bücher bei Steidl sind Neverland Lost: A Portrait of Michael Jackson (2010), Ballet: Photographs of the New York City Ballet (2012), Document (2016), Hi there (2020) und das in Kürze erscheinende Philippe Halsman: A Photographer's Life.