
Herder's Essay on Being: A Translation and Critical Approaches
In den letzten Jahren hat Johann Gottfried Herder in der englischsprachigen Welt großes Interesse geweckt. Während er lange Zeit vernachlässigt wurde, wird seine Bedeutung als früher Theoretiker der Grenzen der Aufklärung in der aktuellen deutsch- und englischsprachigen Forschung wiederentdeckt. Zunehmend erinnert sich die Wissenschaft daran, dass Herder in den letzten Jahrzehnten des achtzehnten Jahrhunderts eine der wichtigsten alternativen Stimmen zu Kant war.
Herders Versuch über das Sein (Essay on Being, ca. 1764) wurde wahrscheinlich als Reaktion auf Kants Vorlesungen zur Metaphysik verfasst. Darin entfaltet Herder sein philosophisches Projekt und legt die Begriffe fest, die sein ganzes Leben lang die Grundlage seiner Arbeit bildeten und Hegel, Nietzsche, Heidegger und andere beeinflussten. Angesichts der zentralen Bedeutung des Essays und der zunehmenden Anerkennung Herders in der englischsprachigen Welt ist es erstaunlich, dass er bisher nicht ins Englische übersetzt worden ist. Dieser Band präsentiert ein Faksimile des Manuskripts zusammen mit einer deutschen Transkription, einer kommentierten Übersetzung und kritischen Aufsätzen der wichtigsten Herder-Forscher, die heute auf Deutsch und Englisch schreiben.
Mitwirkende: Manfred Baum, Arnd Bohm, Nigel DeSouza, Ulrich Gaier, Alexander J. B. Hampton, Marion Heinz, John K. Noyes, Wolfgang Pross, Sonia Sikka.
John K. Noyes ist Professor für Germanische Sprachen und Literaturen an der Universität von Toronto und außerordentlicher Professor an der Universität Stellenbosch, Südafrika. Er ist der Autor von Herder: Ästhetik gegen den Imperialismus.