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Hijras, Lovers, Brothers: Surviving Sex and Poverty in Rural India
Entgegen einfacher Rahmungen von Hijras, die sie an den Rand drängen, zeigt Saria, wie Hijras die normative indische Familie möglich machen.
Das Buch zeigt auch, dass bestimmte Praktiken von Hijras, wie die Weigerung, Kondome zu benutzen oder retrovirale Maßnahmen zu ergreifen, nicht auf Unwissenheit oder Verantwortungslosigkeit zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf eine spezifische Ausdrucksweise erotischer Askese, die sowohl in der hinduistischen als auch in der islamischen Tradition begründet ist. Dieses Idiom durchdringt die dicht verflochtenen Register von Erotik, Ökonomie und Verwandtschaft, die den Alltag der Hijras prägen und ein Repertoire der Selbstgestaltung bieten, das sich von den säkularisierten Darstellungen im Horizont der öffentlichen Gesundheitsprogramme und der Queer Theory unterscheidet.
Fesselnd geschrieben und voller scharfer Einsichten bewegt sich das Buch von den kleinen Freuden des alltäglichen Lachens, Flirtens und Neckens bis hin zu unmöglichen Sehnsüchten, verwandtschaftlichen Netzwerken und Ökonomien des Eigentums und der Substanz, um eine umfassendere Darstellung des Lebens von Trans* und der heutigen indischen Gesellschaft zu geben.