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Behind the Glass: The Villa Tugendhat and Its Family
Die Villa Tugendhat, 1928 von Mies van der Rohe entworfen, ist eine Ikone der architektonischen Moderne und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hinter dem Glas erzählt die wahre Geschichte der mit ihr verbundenen Großfamilie, die durch die industrielle Textilherstellung zu Wohlstand gelangte.
Das Buch zeichnet die Veränderungen im Leben der Familie nach, von ihren Wurzeln in einem jüdischen Ghetto über die Zugehörigkeit zum wohlhabenden Bürgertum in Österreich-Ungarn bis hin zur Anpassung in der unabhängigen Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit und der Flucht vor der Nazi-Invasion. Michael Lambek untersucht die im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts geborene Generation, insbesondere Grete Tugendhat - Lambeks Großmutter mütterlicherseits -, die das charakteristische moderne Haus in Auftrag gab, bewohnte, sich dafür einsetzte und es wieder aufgab.
Die Erkundung des Lebens in und um die Villa Tugendhat bietet ein faktisches Porträt, das im Gegensatz zu dem fiktiven Porträt in Simon Mawers The Glass Room steht. Das Buch enthält auch unveröffentlichte Korrespondenz zwischen Martin Heidegger und Ernst Tugendhat, Gretes Sohn, sowie eine Beschreibung der Auswirkungen eines Familientreffens 2017.
Hinter dem Glas reflektiert die Bedeutung einer Familie und legt nahe, dass sie mehr ist als ein Kernhaushalt - eine Familie reproduziert sich über Generationen hinweg, ein Produkt dessen, wie sie sich selbst repräsentiert und von anderen repräsentiert wird.