
Wyndham Lewis (1882-1957) war ein britischer Romancier, Maler, Essayist und Polemiker. Lewis gilt als Begründer der einzigen britischen Bewegung der Moderne, des Vorcticism, und betrachtete Politik als ästhetische Disziplin. Sein Werk Hitler aus dem Jahr 1931 entstand nach seinem Besuch in Deutschland in jenem Jahr und beleuchtet die aufgeladene Atmosphäre und die unruhige Spannung, die in Berlin herrschte. Mit Witz und Humor analysiert Lewis ein Land am Vorabend der Revolution und vertritt die Ansicht, dass Hitler unter den gegenwärtigen „Notstandsbedingungen“ vielleicht wirklich die beste Option für die Deutschen ist.
Als Sympathisant des Nationalsozialismus gebrandmarkt, erholte sich Wyndham Lewis' Ruf nie von der Veröffentlichung dieses Buches. Auch spätere Verleugnungen in The Hitler Cult und The Jews, Are They Human? (beide 1939) konnten sein Image nicht wiederherstellen. Während der gesamten 1930er Jahre hielt Wyndham Lewis an seiner Befürwortung dessen fest, was man heute als „Appeasement“ bezeichnet. Während des Krieges floh er in die Vereinigten Staaten und nach Kanada, während er gleichzeitig versuchte, sich von seinen Schriften aus dem Jahr 1931 zu distanzieren. In seinem späteren Werk lobt er ausdrücklich einen radikalen Individualismus, der zwar allgegenwärtig war, aber nie im Vordergrund gestanden hatte. Nach dem Krieg kehrte er nach England zurück und erblindete 1951, schrieb aber weiterhin kritische und belletristische Werke von solcher Qualität, dass er vor seinem Tod im Jahr 1957 eine kurze Renaissance seiner Popularität erlebte. Trotzdem verfolgt der Schatten Hitlers weiterhin das Vermächtnis von Wyndham Lewis.
Antelope Hill ist stolz darauf, Wyndham Lewis' Hitler zum ersten Mal seit 1972 in gedruckter Form und mit einem Originalvorwort von John „Borzoi“ Chapman zu veröffentlichen, damit sich der Leser selbst ein Bild von der Persönlichkeit dieses einzigartigen Künstlers machen kann.