Bewertung:

In den Rezensionen zu „Über der Welt“ von Paul Bowles wird das Buch im Allgemeinen als fesselnder psychologischer Thriller hervorgehoben, der Themen wie Isolation, Reisen und moralische Ambiguität aufgreift. Obwohl das Buch für seinen atmosphärischen Schreibstil und die Tiefe der Charaktere gelobt wird, stellen einige Rezensenten fest, dass es hinter Bowles' bekanntestem Werk „Der schützende Himmel“ zurückbleibt, wobei einige auf Schwächen in der Handlung und der Charakterentwicklung hinweisen.
Vorteile:⬤ Fesselnder psychologischer Thriller mit einer starken Atmosphäre.
⬤ Schöner und anschaulicher Schreibstil, der die Komplexität des Reisens und der menschlichen Interaktionen einfängt.
⬤ Die Charaktere sind nuanciert und spiegeln moralische Ambivalenzen wider.
⬤ Fesselnde Erkundung kultureller Unterschiede und psychologischer Abgründe.
⬤ Einige meisterhafte Passagen, die den Leser mitreißen.
⬤ Spricht Fans von Bowles an, da sie seine thematischen Obsessionen zu schätzen wissen.
⬤ Wird als nicht so gut empfunden wie Bowles' frühere Werke, insbesondere „The Sheltering Sky“.
⬤ Schwache Handlung und Charakterentwicklung, die von einigen Lesern kritisiert werden.
⬤ Einige Charaktere werden als oberflächlich oder allzu simpel angesehen.
⬤ Langsames Tempo, das Leser, die einen schnelleren Nervenkitzel suchen, abschrecken könnte.
⬤ Zweideutiges Ende, das bei manchen Lesern ein ungutes Gefühl hinterlassen könnte.
(basierend auf 20 Leserbewertungen)
Up Above the World
Auf der Terrasse einer aufwendigen Wohnung auf einem Hügel mit Blick auf eine mittelamerikanische Hauptstadt sitzen vier Personen und unterhalten sich höflich.
Das amerikanische Ehepaar - ein älterer Arzt und seine junge Frau - sind Touristen. Ihr Gastgeber, den sie gerade erst kennengelernt haben, ist ein junger Mann mit auffallend gutem Aussehen und Charme.
Das Mädchen, seine Geliebte, ist sehr jung und sehr schön. Während sie dort sitzen und den Sonnenuntergang beobachten, scheinen die Slades die Art von glücklicher Zufallsbegegnung zu genießen, die Reisende zu schätzen wissen. Doch inmitten der Höflichkeiten und des Smalltalks erweist sich die beiläufige Bemerkung des Gastgebers gegenüber der Amerikanerin als prophetisch: "Es ist nicht so, wie Sie denken.
". Meisterhaft - mit der poetischen Beherrschung, die sein Werk seit jeher auszeichnet - führt Paul Bowles den Leser unter der Oberfläche von Gastfreundschaft und Luxus in ein verschlungenes Labyrinth menschlicher Beziehungen und wechselnder Stimmungen, bis das, was auf den ersten Blick wie eine zufällige Begegnung aussieht, sich als eine Begegnung entpuppt, die in Bösartigkeit und Schrecken wurzelt.