Bewertung:

Die Rezensionen zeigen eine gemischte Aufnahme des Buches, wobei die umfangreichen Recherchen und die fesselnden Erzählungen hervorgehoben werden, aber auch Kritik an der Ausführlichkeit und der Struktur des Buches geübt wird. Während viele die Tiefe und Breite der bereitgestellten Informationen schätzen, finden einige Leser die Detailfülle überwältigend und frustrierend, was das Buch zu einer anspruchsvollen Lektüre macht. Das Buch wird für seine interessanten Porträts kleinerer viktorianischer Persönlichkeiten gelobt, aber auch für seine Fokussierung auf London und seine vermeintlichen Vorurteile kritisiert.
Vorteile:⬤ Eine tiefgründige und ernsthafte Untersuchung des viktorianischen Zeitalters.
⬤ Fesselnd und trotz seiner Länge gut lesbar.
⬤ Hervorragende biografische Skizzen, die kleinere Persönlichkeiten zum Leben erwecken.
⬤ Umfassende Behandlung sozialer und politischer Themen.
⬤ Der flüssige Schreibstil des Autors macht komplexe Themen zugänglich.
⬤ Wertvolle Einblicke in parlamentarische Prozesse und gesellschaftliche Veränderungen.
⬤ Überwältigende Detailfülle kann ermüdend und schwer verdaulich sein.
⬤ Kritik an einer London-zentrierten und voreingenommenen Perspektive, die wichtige Facetten der viktorianischen Ära weitgehend ignoriert.
⬤ Einige Kapitel wirken lückenhaft oder unzusammenhängend, als wären verschiedene Bücher kombiniert worden.
⬤ Das physische Format des Buches ist umständlich und schwer zu handhaben.
⬤ Fehlende Aufmerksamkeit für bestimmte historische Schlüsselfiguren und Ereignisse.
(basierend auf 29 Leserbewertungen)
High Minds: The Victorians and the Birth of Modern Britain
Eine ehrgeizige Erkundung der Entstehung des viktorianischen Zeitalters - und des viktorianischen Geistes - durch einen meisterhaften Historiker.
In den 1840er Jahren war Großbritannien ein Land, das von Armut, Unruhen und Ungewissheit geplagt war; es gab Attentatsversuche auf die Königin und ihren Premierminister, und die herrschende Klasse lebte in Angst vor Aufruhr und Revolution. In den 1880er Jahren war es eine selbstbewusste Nation des Fortschritts und des Wohlstands, die nicht nur durch die Industrialisierung, sondern auch durch eine neue Einstellung zu Politik, Bildung, Frauen und der Arbeiterklasse verändert wurde. Dass es sich so radikal veränderte, war weitgehend das Werk einer erstaunlich dynamischen und hochgesinnten Gruppe von Menschen - Politikern und Philanthropen, Schriftstellern und Denkern -, die innerhalb weniger Jahrzehnte das Land, seine Institutionen und seine Mentalität grundlegend umgestalteten und den Grundstein für die moderne Gesellschaft legten.
High Minds erforscht diesen Transformationsprozess, indem es die Entwicklung der britischen Demokratie nachzeichnet und zeigt, wie aus der anfänglichen Laissez-faire-Haltung gegenüber dem Schicksal der weniger Glücklichen Kampagnen zur Verbesserung ihres Lebens und ihrer Perspektiven wurden. Die Erzählung analysiert die Entstehung neuer Haltungen in den Bereichen Bildung, Religion und Wissenschaft. Und High Minds zeigt, wie selbst ästhetische Fragen wie der Geschmack in der Architektur mit breiteren Debatten über die Richtung, die das Land einschlagen sollte, kollidierten.
Dabei wirft Simon Heffer einen Blick auf das Leben und die Taten bedeutender Politiker, auf die intellektuellen Auseinandersetzungen zwischen Schriftstellern und Denkern wie Matthew Arnold, Thomas Carlyle und Samuel Butler sowie auf die "großen Projekte" der Zeit, von der Weltausstellung bis zum Albert Memorial. Auf der Grundlage bisher unveröffentlichter Dokumente bietet er ein hervorragend nuanciertes Porträt des Lebens in einer außergewöhnlichen Epoche, die von außergewöhnlichen Menschen bevölkert war - und zeigt, wie das Streben der Viktorianer nach Perfektion das moderne Großbritannien, wie wir es heute kennen, hervorbrachte.