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Huaorani Transformations in Twenty-First-Century Ecuador: Treks Into the Future of Time
Das als Huaorani bekannte indigene Volk des Amazonasbeckens ist eines der faszinierendsten Völker der Welt. Die knapp viertausend Mitglieder zählende Gemeinschaft in Ecuador ist in der Öffentlichkeit vor allem durch ihre historische Identität als gewalttätige Gesellschaft bekannt. Doch Laura Rival zeigt die Huaorani in ihrer ganzen Menschlichkeit und Kreativität durch eine ethnografische Langzeitstudie, die eine tiefere Perspektive jenseits des Stereotyps eröffnet.
Rival kennt die Huaorani-Kultur seit fünfundzwanzig Jahren sehr genau. In dieser Sammlung breit angelegter Essays bietet sie eine faszinierende und provokative Studie. Der erste Abschnitt, "Among Forest Beings", zeigt, dass sich die Huaorani seit langem an das Leben im tropischen Regenwald angepasst haben, ohne auf Gartenbau angewiesen zu sein, und dennoch eine komplexe Beziehung zu Pflanzen entwickelt haben. In "Im Langhaus", dem zweiten Abschnitt, konzentriert sich Rival auf die intimen Beziehungen, die menschliche Personen hervorbringen und verwandtschaftliche Beziehungen begründen. Sie geht auch auf das Leben und die Perspektiven von Frauen ein. Der dritte Abschnitt, In the Midst of Enemies" (Inmitten von Feinden), untersucht, wie sich die Huaorani-Gesellschaft in größere politische und wirtschaftliche Zusammenhänge einfügt, und veranschaulicht, wie die Werte der Eingeborenen ihre Begegnungen mit Ölgesellschaften, dem Staat und anderen externen Kräften prägen. Rival analysiert sorgfältig die Dialektik zwischen Insidern und Outsidern, in der die Huaorani angesichts fremder Projekte wie der Erschließung von Erdölvorkommen, dem Emissionshandel oder der interkulturellen Bildung eine sinnvolle und geschätzte Welt schaffen.
Basierend auf den jahrzehntelangen Studien des Autors und seinen Interaktionen in der Gemeinschaft bietet Huaorani Transformations in Twenty-First-Century Ecuador neue Einblicke in die einzigartige Art und Weise, wie die Huaorani mit Menschen, mit anderen als Menschen und mit der Waldlandschaft, die sie seit Jahrhunderten bewohnen, umgehen.