
Ideas and Institutions: Developmentalism in Brazil and Argentina
In Ideas and Institutions beleuchtet Kathryn Sikkink eine Schlüsselfrage der zeitgenössischen politischen Ökonomie: Welche Macht üben Ideen in der Welt der Politik aus? Sikkink zeichnet die Auswirkungen eines enorm einflussreichen Ideenkonzepts, des Developmentalismus, auf die beiden größten Volkswirtschaften Lateinamerikas, Brasilien und Argentinien, nach.
Eingeführt unter der intellektuellen Führung von Ral Prebisch in der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika wurde der Developmentalismus in vielen Entwicklungsländern der Nachkriegszeit als nationale Politik übernommen. Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen und Interviews untersucht Sikkink die Einführung, Umsetzung und Konsolidierung des entwicklungspolitischen Modells der Wirtschaftspolitik in Brasilien und Argentinien in den 1950er und 1960er Jahren und konzentriert sich dabei auf die Regierungen von Juscelino Kubitschek bzw. Arturo Frondizi.
Bei der Erklärung der anfänglichen Entscheidung für eine entwicklungsorientierte Politik in Lateinamerika und des Fortbestehens des Politikpakets in der Region hebt sie die Bedeutung politischer und wirtschaftlicher Ideen, die vergleichenden Auswirkungen verschiedener nationaler Institutionen und die unterschiedliche Fähigkeit der politischen Führer, Ressourcen und Unterstützung zu mobilisieren, hervor.