
Exchange Ideologies: Commerce, Language, and Patriarchy in Preconflict Aleppo
Exchange Ideologies dokumentiert die soziale Welt der Händler in Aleppo vor der Zerstörung der Stadt und untersucht die sich verändernden Vorstellungen vom Handel in Syrien. Die syrischen Händler wurden als Verkörperung einer zeitlosen Basarkultur oder einer ahistorischen islamischen Handelskultur gesehen.
In anderen Darstellungen werden sie als käufliche Figuren dargestellt, die nur auf Profit aus sind, und der Handel wird als rein instrumentelles Streben dargestellt. Paul Anderson weist beide Ansätze zurück und zeichnet die verschiedenen sozialen Strukturen und Sprachkonzepte nach, durch die Aleppos Kaufleute den Handel und die Figur des Kaufmanns in einer Zeit der wirtschaftlichen Liberalisierung in den 2000er Jahren verstanden und konstruierten.
Anderson betrachtet diese sozialen Strukturen und Repräsentationen nicht als Ausdruck einer zeitlosen Basarkultur oder als ausschließlich von der islamischen Tradition geprägt, sondern setzt sie in Beziehung zu Prozessen der politisch gesteuerten wirtschaftlichen Liberalisierung und den Versuchen des syrischen Regimes, sein eigenes Überleben inmitten des Wandels zu sichern. Auf diese Weise beschreibt Anderson die wirtschaftliche Liberalisierung in Syrien als einen sozialen und kulturellen Prozess ebenso wie als einen politischen und wirtschaftlichen Prozess.